Tobias Braun startet am 1. Juli
Klimaschutzbeauftragter für Achern
Achern (st). „Auf dem Weg aus der Pandemie zurück zur Normalität müssen auch die existenziellen Zukunftsthemen für unseren Globus wieder stärker in den Fokus der Politik rücken. Die heutige Weltbevölkerung ist die erste Generation, die den Planeten mit ihrem Konsum und Wirtschaften an den Abgrund bringen kann, aber auch gleichzeitig alle Möglichkeiten besitzt, eine Welt ohne Hunger zu schaffen, ein Leben in Würde für alle zu ermöglichen und die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern. In diesem Bewusstsein will die Stadt Achern einen den Möglichkeiten entsprechend bescheidenen aber doch verantwortungsvollen Beitrag leisten“, so Oberbürgermeister Klaus Muttach.
In einer Pressemitteilung weist das Acherner Stadtoberhaupt auf die 70 Millionen Kinder, die unter ausbeuterischen Bedingungen für den Wohlstand in der westlichen Welt schuften müssen, Hunderttausende davon auf Kaffee- und Kakaoplantagen. Bei einem Kilo Kaffee für zehn Euro gingen nur 50 Cent für die Rohbohnen, woraus sich Sklavenlöhne für die Beschäftigten auf den Plantagen ergeben. „Beim fairen Handel müssen wir erst machen und Achern als 'Fair-Trade-Stadt' appelliert an alle Konsumenten durch den Kauf von fair gehandelten Produkten ein Zeichen zu setzten“, so der Appell von Klaus Muttach.
Bewährte Wege verstärken
Eine Welt mit fast einer Milliarde Menschen, die an den Folgen von Hunger leiden, könne keine Zukunftsperspektive sein. Neben der Realisierung fairer Handelsketten oder auch der Unterbindung von Müllexporten müsse vor allem der Klimawandel gestoppt werden, so Muttach. Immer noch liege Deutschland mit zehn Tonnen jährlichem CO2-Ausstoß pro Kopf an der Spitze. Auch wenn dies nur zwei Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes ausmache und unser Klimawandel nur global gestoppt werden könne, so kann doch von Deutschland bis hinunter zu den Kommunen ein wichtiges Signal gesetzt werden. Die nahezu CO2-neutrale Realisierung der beiden Acherner größten Baugebiete „Neues Wohnen an der Acher“ und auf den Illenau Wiesen sei ein gutes Beispiel. Bewährte Wege bei der Reduzierung von CO2-Emmissionen sollen verstärkt und auf weitere Bereiche ausgedehnt werden, kündigte Oberbürgermeister Klaus Muttach an. In diesem Zusammenhang werde die Stadtverwaltung mit der Besetzung der Stelle eines Klimaschutzbeauftragten Impulse setzen. Muttach freut sich, dass der neue Klimaschutzbeauftragte Tobias Braun seinen Dienst bei der Stadtverwaltung Achern am 1. Juli antreten wird. „Die Arbeit des Klimaschutzbeauftragten muss effizient, frei von Symbolpolitik und insbesondere auch ohne Reibungsverluste - beispielsweise zu Aktivitäten beim städtischen Umweltschutz – sein. Entsprechend werden organisatorische Weichenstellungen innerhalb der Stadtverwaltung vorgenommen, so Muttach.
Tobias Braun, Jahrgang 1982, wird mit Ehefrau und Kind zum Dienstantritt dann seinen Wohnsitz von Karlsruhe nach Achern verlegen. Er hat zunächst eine Ausbildung als Industrieelektroniker im Jahr 2002 abgelegt, bevor er im Jahr 2011 sehr erfolgreich den Abschluss als Diplom-Ingenieur (FH) an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und im weiteren im Jahr 2014 den Abschluss als Master of Science an der Fernuniversität Hagen, jeweils im Bereich der Umweltwissenschaften, abgelegt hat.
Große Erfahrung
Er blickt auf umfängliche Arbeitserfahrung, auch mit internationalem Bezug, zurück. Durch seine aktuelle Tätigkeit in einem internationalen Ingenieurbüro ist er es gewohnt, Umweltprojekte zu koordinieren und für deren erfolgreiche Umsetzung zu sorgen. Er deckt alle wichtigen Bereiche des Umwelt- und Klimaschutzes ab. Zusammengefasst sind dies: Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Boden-, Wasser-, Luftreinhaltung, Abfallwirtschaft, Nachhaltigkeitsmanagement, Umweltpsychologie, Umweltrecht, Technikfolgenforschung und Klimaschutz.
In seiner Masterarbeit beschäftigte er sich mit dem Thema Energieeffizienz und modellierte dazu die energetische Optimierung von KWK-Anlagen mittels innovativer Wärmespeicher. Seit Oktober 2014 war er bis dato als Projektingenieur in Karlsruhe zur Durchführung von Projekten in der Sparte Umwelt und zum Verfassen von Berichten, Konzepten und Gutachten beschäftigt.
„Tobias Braun hat bei der Auswahlentscheidung mit seinem Werdegang, seinen zusätzlichen durch den TÜV zertifizierten Kompetenzen als Umweltmanagement-Beauftragter und Umweltmanagement-Fachkraft sowie seine diversen Auslandserfahrungen in Australien, China und den USA und nicht zuletzt mit seiner Persönlichkeit überzeugt. In unsere kommunalpolitischen Entscheidungen wollen wir über den Tellerrand hinausschauen und den Klimaschutz inkludieren“, freut sich Oberbürgermeister Klaus Muttach auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Mitarbeiter. Auch in seiner Freizeit beweist Tobias Braun übrigens Weitblick, beschäftigt er sich doch mit Astrofotografie mit Teleskop.
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