Flüchtlings-Projekt FIM startet
Einblick in Arbeitsalltag ist Beitrag zum Gemeinwohl
Achern (st). "Mit der Beteiligung am Arbeitsmarktprojekt FIM will die Stadt Achern Flüchtlingen eine sinnvolle Beschäftigung und Tagesstruktur geben, aber auch Engagement für die Stadt einfordern", so Oberbürgermeister Klaus Muttach. Er konnte in dieser Woche die ersten sechs Flüchtlinge der Gemeinschaftsunterkünfte für dieses Projekt aus Gambia, Afghanistan und dem Irak begrüßen, die ab dem 19. Juni für die Stadt arbeiten werden. Die Stadt Achern stellt im Zuge dieser Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen sieben Einsatzstellen in verschiedenen Aufgabenbereichen zur Verfügung. Damit möchte man Flüchtlingen ermöglichen, einen Einblick in den Arbeitsalltag zu erhalten, die deutsche Sprache zu erlernen und auch einen Beitrag zum Gemeinwohl in der Stadt zu leisten. Die Flüchtlinge werden in der Stadtbibliothek, im städtischen Freibad, im Bauhof sowie in den Stadtteilen zum Einsatz kommen und bei einfachen Tätigkeiten unterstützend mitwirken. Aus den Stadtteilen haben die Ortsvorsteher Hans Jürgen Morgenstern (Gamshurst), Gabi Bär (Mösbach), Christine Rösch (Önsbach) und Christian Zorn (Sasbachried) nach einem allgemeinen Aufruf Arbeitsmöglichkeiten angeboten.
"Die Aufnahme und Integration von Asylbegehrenden und Flüchtlingen stellt eine der großen Herausforderungen dar, die es in Deutschland aktuell zu bewältigen gilt. Um dies auf eine gerechte und nachhaltige Weise zu tun, bedarf es der Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen. Ziel dieser Zusammenarbeit muss es unter anderem sein, Flüchtlingen und Asylbegehrenden eine berufliche Perspektive aufzuzeigen und diese auch beruflich zu integrieren", so Muttach. Die Bundesagentur für Arbeit hat zu diesem Zwecke im Rahmen der Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM) die Möglichkeit hervorgebracht, Arbeitsgelegenheiten für Asylbegehrende zu schaffen. Die Maßnahme ermöglicht es Flüchtlingen und Asylbegehrenden, auch wenn sie nicht Inhaber einer Arbeitserlaubnis sind, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und sich in das berufliche Leben einzubringen. Hiermit wird die Integration in einem wichtigen Zeitraum gefördert. Teilnahmeberechtigt sind Asylbegehrende, die noch keinen rechtskräftigen positiven oder negativen Bescheid erhalten haben und daher Inhaber einer Aufenthaltsgestattung oder einer Duldung in Zusammenhang mit einem rechtzeitig gegen einen Ablehnungsbescheid eingelegten Rechtsmittel sind. Die Teilnahme an der Maßnahme darf maximal ein halbes Jahr andauern und höchstens 30 Arbeitsstunden pro Woche umfassen. Hierfür wird eine Aufwandsentschädigung von 80 Cent pro Stunde an die Teilnehmer zusätzlich zu den üblichen Sozialleistungen ausgezahlt. Die Stadt Achern erhält für jeden Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 250 Euro von der Bundesagentur für Arbeit, um die Kosten für Arbeitskleidung, Einweisungsaufwand und Betreuung auszugleichen.
Das Bemühen um Beschäftigung für Flüchtlinge unterstützten aber auch schon etliche Betriebe in Achern, indem sie Ausbildungsplätze, Beschäftigungsverhältnisse und Praktika möglich gemacht haben. Parallel bleibe der Erwerb der Sprachkompetenz ein zentrales Anliegen, so Muttach. Hier gebe es dank zahlreicher Angebote bei den Sprachkursen kaum noch Wartezeiten.
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