Peter Schwörer züchtet Rosen
Schon 100 Sorten kreiert

Der Steinacher Peter Schwörer ist stets auf der Suche nach einem Pollenspender für seine Rosen-Neuzüchtungen. | Foto: cao
  • Der Steinacher Peter Schwörer ist stets auf der Suche nach einem Pollenspender für seine Rosen-Neuzüchtungen.
  • Foto: cao
  • hochgeladen von Anne-Marie Glaser

Steinach (cao). Regelrecht ins Schwärmen gerät Peter Schwörer, wenn er von seinen Rosen spricht. Und seine Liebe dazu steckt geradezu an. Der Steinacher Hobbyzüchter ist sehr gefragt, wenn es um Ratschläge rund um Züchtung und Pflege geht.
Seit 1986 geht Peter Schwörer seinem Hobby nach. Etwa 100 neue Rosensorten hat der ehemalige Schulleiter seither geschaffen. Eigentlich hatte er das Kreuzen von Rosen aus geschichtlichem Interesse begonnen und war so fasziniert, dass er sein Hobby intensivierte. "Ich studierte die Geschichte des Steinacher Rosenpfarrers Georg Schöner, der 1890 nach Amerika auswanderte und da musste ich mich doch mit Rosen auskennen", erklärt Peter Schwörer schmunzelnd. Zwei Mal begab er sich in Kalifornien auf die Spuren des Rosenpfarrers und war Mitinitiator der Sonderausstellung im Steinacher Heimat- und Kleinbrennermuseum anlässlich des 150. Geburtstages von Georg Schöner. Die legendäre "Schwarze Rose", die der Rosenpfarrer züchtete, hat es auch Peter Schwörer angetan. "Leider ist sie verschollen", bedauert er. Es sei sehr schwer, eine Rose mit schwarzer Blüte zu kreieren. Überhaupt seien dunkle Rosenblüten nicht sehr robust und würden bei Sonneneinstrahlung sehr bald verblühen.
"Jedes Mal ist es ein Erlebnis, ein richtiger Krimi, was nach einer Kreuzung herauskommt", berichtet er. Auch hier könne die Neuschöpfung rezessiv – von einem Elternteil kein Merkmal vorhanden –, dominant – nach dem Stärkeren – oder intermediär – dazwischen –, ganz wie in der Erblehre, in Erscheinung treten. "Ein sehr spannendes Geschäft", findet Peter Schwörer. Von Geschäft kann für den Hobby-Züchter allerdings in finanzieller Hinsicht keine Rede sein. "Es bleibt mein Hobby", betont er. Seine Züchtungen sind in keinem Handel erhältlich. Trotzdem sind sie alle erfasst. In der amerikanischen Rosenliste auf www.helpmefindroses.com, der weltgrößten Datenbank, sind einige seiner Züchtungen aufgelistet. Über alle anderen führt Peter Schwörer selbst Buch.
Da gibt es Strauchrosen und Kletterrosen in den unterschiedlichsten Rot- und Rosatönen, weiße und gelbe Rosen. Manche duften intensiv, andere weniger oder gar nicht. Auch in den Blättern und Stacheln würden sie sich unterscheiden. "Nein, Rosen haben keine Dornen, sie haben Stacheln", wirft Peter Schwörer ein. Und jede Neuzüchtung hat einen Namen. Sie heißen "Desiderata", "Primadonna" und "Burg Husen" oder sind nach Persönlichkeiten benannt, männliche wie weibliche.
Wenn sein Hobby Anerkennung findet, ist er besonders stolz. So gab es anlässlich der Hochzeit von Prinzessin Sophie von Preußen schon eine Anfrage aus dem Hause Hohenzollern. Seine Züchtung "Prinzessin Sophie von Preußen" wurde die Rose zur Hochzeit der Adligen. Auch die Thüringer Country-Sängerin Linda Feller freute sich über eine Rose, die ihren Namen trägt. Treue Fans hatten ihr diese geschenkt, natürlich von Peter Schwörer gezüchtet.
Vorträge zur Rosenpflege hält er gerne ab. Auch auf der Insel Mainau während der Rosentage war der Fachmann schon mehrfach als Rosenberater tätig. Etwa 20 Hobby-Züchter gibt es in ganz Deutschland, in der Ortenau ist Peter Schwörer der einzige. "Klar, der Zeitaufwand ist enorm. Ein richtiges Stängelesitzverfahren", vermutet er, warum sich nur so wenige der Zucht widmen. "Aber im Laufe der Zeit bekommt man das in Griff", findet er.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.