Mit Phänowatch-App Daten sammeln
Spaziergang wird zur Forschungsreise
Seebach (st). Wer im Nationalpark und der Nationalparkregion spazieren geht, kann mit der kostenlosen Phänowatch-App auf dem Smartphone zum Forscher werden und wertvolle Daten über Naturereignisse sammeln. Die Entdeckungsreise bleibt dabei abwechslungsreich: Jeden Monat werden in der App andere Arten und Ereignisse abgefragt. Mal heißt es Augen auf und Blüten oder Früchte entdecken, mal heißt es Ohren auf und Vogelgesang wahrnehmen. Das macht nicht nur Freude und ist informativ – mit der Meldung über die App leistet man so auch einen wichtigen Beitrag zur naturwissenschaftlichen Forschung. Besonders schön: Die gesammelten Informationen kann man jetzt in einer interaktiven Grafik auf der Webseite des Nationalparks anschauen. Dort kann man beim Vergleich zweier Jahre auch sehen, ob und wie sich das Auftauchen von Naturereignissen im Zusammenhang mit den jeweils herrschenden Wetterbedingungen verändert.
„Der Begriff Phänowatch besteht aus den Komponenten Phänologie, also der Lehre von regelmäßig wiederkehrenden Erscheinungen in der Natur, und dem englischen Verb to watch, also beobachten“, erläutert Christoph Dreiser, im Nationalpark für Umweltmonitoring und Geodatenmanagement zuständig, die Bezeichnung der kostenlosen App, die man aus den Stores von Google und Apple auf sein Smartphone laden kann. Die Phänowatch-App wurde vom Team des Nationalparks entwickelt, zum Mitmachen ist keine Registrierung erforderlich. Es werden keine persönlichen Daten übertragen, lediglich die gemeldete Art, Datum, Zeit und Ort sowie optional ein Foto oder eine Audioaufzeichnung.
App erklärt, worauf zu achten ist
Um es den Helfern leichter zu machen, werden immer, wenn man die App öffnet, nur die gerade in dieser Zeit interessanten Naturereignisse angezeigt, auf die man dann bei einem Spaziergang achten kann. „Im März interessiert uns beispielsweise, ob das Eichhörnchen schon aktiv ist, ob die Amsel bereits ihr Nest baut oder ob man bereits Laichklumpen der Grasfrösche in den Tümpeln und Weihern findet – und ähnliche Ereignisse bei 22 weiteren Arten“, erklärt Dreiser. Worauf man genau achten kann, wird in der App mit Infos, mit Bildern und auch mit Hörbeispielen genauer erklärt.
Die Meldungen werden von engagierten Helfern überprüft, um sicher zu gehen, dass es tatsächlich sein kann, dass in einer bestimmten Gegend ein bestimmtes Ereignis gesehen oder gehört worden sein kann. Die geprüften Daten werden dann auf der Webseite des Nationalparks als Punkte auf Karte und Diagramm ausgespielt. Dort kann man die Beobachtungen von jeweils zwei Jahren nebeneinander vergleichen und – zusammen mit einer kurzen Beschreibung der Wetterbedingungen der jeweiligen Jahreszeit – ein Gefühl für den Zusammenhang zwischen dem phänologischen Ereignis und den meteorologischen Bedingungen entwickeln.
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