Nationalpark Schwarzwald
Neue Buslinien geplant
Ortenau (st). Das Land Baden-Württemberg sowie die Landräte der Landkreise Freudenstadt, Ortenau, Rastatt und die Oberbürgermeisterin des Stadtkreises Baden-Baden haben sich auf einen massiven Ausbau des ÖPNV-Angebotes für Touristen des Nationalparks Schwarzwald verständigt.
Vier neue Regiobuslinien
Pünktlich zur Eröffnung des neuen Nationalparkzentrums im Jahr 2020 sollen vier neue Regiobuslinien eingerichtet werden, die zu den touristisch nachfragestarken Zeiten im Stundentakt und ansonsten im Zweistundentakt von morgens bis abends betrieben werden sollen.
Insgesamt werden jährlich rund zwei Millionen Euro, von den Landkreisen und der Stadt Baden Baden dafür investiert und vom Land gefördert.
60 Prozent vom Land
Das Land fördert den Betrieb der Linien mit 60 Prozent des entstehenden Defizites und unterstützt damit ein beispielhaftes, klimaschonendes Verkehrskonzept für den Nationalpark, in dessen Zentrum der ÖPNV steht. Die vier neuen Linien verkehren auf direktem Weg von den Bahnhöfen in Achern, Baden-Baden, Baiersbronn und Freudenstadt zum neuen Nationalparkzentrum am Ruhestein. Sichere Anbindungen an den Schienenverkehr und Wartezeit auf verspätete Züge sind gewährleistet. Damit ist die durchgängige An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln regional und überregional möglich. Der private Pkw kann stehen bleiben.
Intensive Beratungen
Vorausgegangen waren intensive Beratungen zwischen dem Stadtkreis, den Landkreisen und dem Land zu Umsetzung und Machbarkeit eines solch weitreichenden Vorhabens in der Region. Zur Umsetzung des Konzeptes sind Beschlüsse aller Kreistage sowie des Gemeinderats von Baden-Baden bis Ende 2020 erforderlich, soweit noch nicht erfolgt.
Landesverkehrsminister Winfried Hermann hat am Nationalparkzentrum Ruhestein gemeinsam mit den Landräten der Nationalparkkreise und der Oberbürgermeisterin von Baden-Baden eine gemeinsame Absichtserklärung zur Umsetzung des neuen ÖPNV-Konzeptes unterzeichnet.
Steigende Nachfrage
Verkehrsminister Winfried Hermann: „Der neue Busverkehr im Nationalpark ist ein sehr gutes Angebot, sich ohne eigenes Auto umweltfreundlich zum und im Nationalpark zu bewegen. Mit einem modernen, nachhaltigen und verlässlichen Nahverkehrsangebot versprechen wir uns, wie überall im Land, wo Regiobuslinien eingerichtet werden, eine steigende Nachfrage nach diesem klimaschonenden Verkehrsmittel. So können wir vermeiden, dass der Nationalpark und die Anwohnergemeinden mit Autos zugeparkt werden. Es freut mich, dass diese Regiobuslinien im Landesdesign betrieben werden. Deshalb sind wir auch dazu bereit, anstelle von 50 Prozent Förderung den Defizitausgleich durch das Land auf 60 Prozent anzuheben“.
Sichere Anbindung
Regiobuslinien sind schnelle und für die Fahrgäste komfortable Busse. Nach einer Übergangszeit werden diese mit Klimaanlage, Niederfluranteil, WLAN und USB-Steckdosen ausgestattet sein. Von Beginn an werden sie im Design des Landes Baden-Württemberg mit speziellem Hinweis auf den Nationalpark Schwarzwald von außen klar erkennbar sein. Sie verkehren im Nationalpark in der Sommersaison täglich von 8 bis 20 Uhr im Stundentakt und in der Wintersaison von 10 bis 18 Uhr montags bis freitags im Zweistundentakt sowie an Wochenenden im Stundentakt. Sichere Anbindungen an den Schienenverkehr und Wartezeit auf verspätete Züge sind gewährleistet.
"Konzept verdient Zustimmung"
„Ich bin sehr dankbar, dass die Gespräche zwischen Land und Kreisen über die Umsetzung des Verkehrskonzepts für den Nationalpark zu einem sehr guten Abschluss gekommen sind“, freut sich Nationalparkratsvorsitzender und Landrat Dr. Klaus Michael Rückert. „Mit dem nun gefundenen Konzept werden das Nationalparkzentrum und das Nationalparkhaus in Herrenwies für Einwohnerinnen und Einwohner, wie auch für Besucherinnen und Besucher mit dem ÖPNV sehr gut erreichbar sein. Dieses Konzept verdient die Zustimmung aller kommunalen Gremien, die zum Teil noch einzuholen ist.“
Alternative zum Auto
„Mit den neuen Regiobuslinien wird der Nationalpark Schwarzwald zukünftig aus allen vier Himmelsrichtungen bequem per Bus zu erreichen sein. Mit diesem attraktiven ÖPNV-Angebot schaffen wir eine sinnvolle Alternative zur Anreise mit dem Auto und entlasten damit die Straßen im Nationalpark spürbar. Ich freue mich, dass die Ortenau ab dem 1. August 2020 über die Acherner Linie dann direkt an das neue Nationalparkzentrum am Ruhestein angebunden sein wird“, so Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises.Auch der Rastatter Landrat Toni Huber freut sich: „Mit dieser Netzergänzung wird der Freizeitverkehr aus dem Landkreis Rastatt umweltfreundlich in den Nationalpark gelenkt.“
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