Smartes Wohnen
Tablet wird die Schaltzentrale für Zuhause
Rheinau-Linx (rek). Die Beispiele, wie Bauherren die Haustechnik schon jetzt vernetzen können, sind vielfältig. "Angefangen hat 'WeberHaus' 2005 in Kooperation mit der T-Kom und Siemens", schaut der Marketingleiter Klaus-Dieter Schwendemann zurück. Derzeit baut "WeberHaus" gerade die neueste Generation des smarten Wohnens in ein Haus ein und zeigt es erstmals beim Tag der offenen Tür in der World of Living.
Smart fängt schon an der Eingangstür an. Mit Gesichtserkennung, Fingerabdruck oder Zahlencode öffnet sich die Tür. Im Flur hängt ein Touchscreen mit dem Grundriss der einzelnen Etagen. Hier lässt sich einfach regulieren, wo welches Licht angehen soll, welche Temperatur herrschen soll und vieles mehr. Es gibt auch die Möglichkeit der eingespeicherten Szenarien: "Guten Morgen" etwa regelt an jedem Tagesstart die entsprechenden Einstellungen, genauso wie "Guten Abend" oder "Party" oder "Urlaub". Genauso funktioniert aber Haustechnik auch mit Alexa oder Siri über Sprachsteuerung. "Jeder muss beurteilen, welche Angebote er für sich sinnvoll hält", so Schwendemann. Noch smarter geht die Regelung über das mobile Handy oder das Tablet.
Dass das Dachfenster einen Regensensor hat, gehört inzwischen auch zum Angebot: tröpfelt es, schließt es. Es gibt aber auch die Wetterstation, die etwa bei starkem Wind die Markise einfährt oder andere Haustechnik zum Schutz der Immobilie und seiner Bewohner in Gang setzt. "Ich konnte aber auch meine Wetterstation etwa mit Nachbarn teilen. Dann benötigt so ein Gerät nicht jeder", erklärt Schwendemann, das auch das vernetzten in Siedlungen möglich ist.
Lichtschalter kann man dennoch einbauen. "Ich denke, für bestimmte Situationen, etwa wenn Gäste im Haus sind, machen Schalter in jedem Fall Sinn", so der Marketingleiter. Denn wie sollen diese sonst wissen, wie sie das Licht auf dem Gäste-WC einschalten? Schalter kann man aber einfach und ohne viel Aufwand versetzen. Denn im Zweifel ist nicht Strom der Auslöser für das Licht, sondern der Empfang über Funk. Der Vorteil: Zimmer und Geräte, die nicht in Gebrauch sind, sind dadurch stromfrei. Dafür ist im Keller in einem Schrank wie einem Sicherungskasten die Schaltzentrale.
Dort steht dann auch ein moderner Hausspeicher, der mit der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach gekoppelt ist. Mit diesen beiden Elementen erhalten entsprechend gedämmte Häuser die KfW-40plus-Bezeichnung. Strom selber produzieren und selber verbrauchen ist der Trend der Zukunft, zumal die Einspeisung ins Netz derzeit nicht rentabel ist. Dass in der Schaltzentrale auch geregelt ist, wann am besten Wasch- oder Spülmaschine laufen können, versteht sich von selbst.
Wer die Bedienung der Haustechnik über das Smartphone mag, hört so am Arbeitsplatz, wenn es an der Haustür klingelt und kann sehen, wer dort steht. Wäre es der Postbote, könnte der Hausbesitzer das Garagentor öffnen, dem Boten mitteilen, dass er die Sendung dort abstellen kann und die Garage wieder verschließen.
An der Heizungstechnik wird auch weiter gearbeitet. Die Brennstoffzelle ist auch beim Wohnen angekommen. "Für ein Einfamilienhaus ist es derzeit noch sehr aufwändig", erklärt Schwendemann – aber möglich.
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