Regenerative Landwirtschaft
100 Landwirte interessiert an Humusaufbau

Erfreut über den erfolgreichen Feldtag (v. l.): Friedrich Wenz (Positerra GmbH), Marcus Staudt (Duravit), Alois Huschle (Landwirt aus Renchen), Christina Cammerer und Florian Schmid (Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord) | Foto: Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
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  • Erfreut über den erfolgreichen Feldtag (v. l.): Friedrich Wenz (Positerra GmbH), Marcus Staudt (Duravit), Alois Huschle (Landwirt aus Renchen), Christina Cammerer und Florian Schmid (Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord)
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Renchen (st). Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord hat Anfang 2021 ein Humusprojekt initiiert. Ziel ist es, durch den Aufbau von Humus in landwirtschaftlichen Böden CO2 zu speichern und so der Atmosphäre zu entziehen. Gleichzeitig werden die Böden durch eine humusfördernde Bewirtschaftung fruchtbarer, können mehr Wasser speichern und werden insgesamt resistenter gegen Erosion und Klimaschäden. Alois Huschle in Renchen ist als erster Landwirt mit einer Teilfläche von 40 Hektar ins Humusprojekt des Naturparks eingestiegen und war daher am Mittwoch, 16. März, idealer Gastgeber für die Informationsveranstaltung des Naturparks „Regenerative Landwirtschaft und Humusaufbau“. Der Zulauf war enorm: Fast 100 Landwirte aus der Region interessierten sich für das Thema, das auch durch den beträchtlichen Anstieg der Energiepreise und damit der Düngemittel besonders drängend geworden ist. Für den Naturpark war die Veranstaltung ein sehr erfolgreicher Startschuss und Auftakt für das Humusprojekt. Dies zeigte später auch der sehr rege Austausch der Teilnehmer bis in die Abendstunden.

Auf der Veranstaltung informierte Boden- und Pflanzenexperte Friedrich Wenz, Gesellschafter des gemeinwohl-orientierten Unternehmens Positerra, die Gäste über regenerative Landwirtschaft und humusfördernde Bewirtschaftung. Durch die Erhöhung des organischen Anteils wird das Bodenleben gefördert und Nährstoffe können besser gebunden werden. Die Böden werden zudem fruchtbarer, können mehr Wasser speichern und werden widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels. „Wir möchten eine Landwirtschaft fördern, die ‚enkeltauglich‘ ist“, erklärte Wenz. Huschle stellte seinen Betrieb vor und berichtet über seine Erfahrungen mit der regenerativen Praxis, mit der er gute Ergebnisse erziele.

Beitrag für Klimaschutz

Über den Ausgleich von CO2-Emissionen können Emittenten Landwirte bei der Umstellung auf eine humusschonende Bewirtschaftung ihrer Böden unterstützen und somit einen effektiven Beitrag für Klimaschutz in der Region zu leisten. Somit profitieren die Bauern nicht nur von der Verbesserung ihres Bodens, sondern werden auch finanziell mit einer Humusprämie von 30 Euro pro Tonne gebundenem CO2 unterstützt.

Als erstes Unternehmen aus der Industrie ist das Hornberger Unternehmen Duravit, international führender Hersteller von Designbädern, mit eingestiegen. Marcus Staudt, HSE-Manager und verantwortlich für Nachhaltigkeitsprojekte und Umweltfragen bei Duravit, nahm an der Veranstaltung teil und war erfreut über das große Interesse bei den Landwirten. „In unserer Firmenphilosophie legen wir einen besonders starken Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. CO2 zu reduzieren oder zu neutralisieren, ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit“, so Staudt. „Uns ist es wichtig, die Landwirte hier in unserer Region mit einzubinden und in einem solchen Projekt zu unterstützen. Wir wünschen allen Beteiligten, dass es damit zügig vorangeht.“ Im ersten Schritt will das Unternehmen im Rahmen des Projekts rund 1.500 Tonnen CO2 regional ausgleichen.
„Die Unterstützung eines langjährigen Partners wie Duravit liegt uns sehr am Herzen“, sagte Florian Schmid, beim Naturpark Projektmanager Klimakampagne. „Wir arbeiten mit viel Energie daran, das Projekt mit Leben zu füllen und zum Erfolg zu führen. Wir sind dabei sehr zuversichtlich, denn schließlich bedeutet das Gelingen eine Win-win-Situation für alle Projektbeteiligten, ebenso wie für die Natur und die Menschen in der Region.“

Der Naturpark möchte möglichst viele Landwirte für die Teilnahme am Humusprojekt gewinnen. Interessenten wenden sich an Naturpark-Projektmanager Florian Schmid, Telefon 07223/95771523, schmid@naturparkschwarzald.de.

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