Volksbank Mittlerer Schwarzwald eG
Manfred Kuner übergibt an Martin Heinzmann
Triberg/Ortenau (st). Nach 32 Jahren, davon 26 Jahre als Vorstandsvorsitzender, verabschiedet sich Bankchef Manfred Kuner zum Jahreswechsel in den wohlverdienten Ruhestand und übergibt die Verantwortung an seinen Nachfolger Martin Heinzmann.
Symbolische Schlüsselübergabe
Mit einer symbolischen Schlüsselübergabe leitete Manfred Kuner, der dieses Jahr im Herbst seinen 65. Geburtstag feiern konnte, im Beisein des Aufsichtsratsvorsitzenden der Bank, Karl-Otto Bonath, im Rahmen eines Pressegespräches den Stabwechsel in der Geschäftsführung der Bank ein und überreichte symbolisch den Bankschlüssel an seinen zwischenzeitlich vom Aufsichtsrat gewählten Nachfolger Martin Heinzmann. Auch wenn die offizielle Verabschiedung und Ehrung des langjährigen und sehr erfolgreichen Vorstandschefs erst am 11. Januar im Beisein fast der kompletten Spitze der genossenschaftlichen Bankengruppe in Deutschland, aller Verbundunternehmen und vieler Kunden und persönlichen Wegbegleitern im Kurhaus Triberg stattfindet, fand formal die Zäsur nun zum Jahreswechsel statt.
Regionale Verwurzelung
Nicht ohne Wehmut blickte Manfred Kuner bei dem Pressegespräch auf seine 32-jährige Vorstandstätigkeit - davon 30 Jahre noch für das Vorgängerinstitut, die Volksbank Triberg eG - zurück, bei denen er 26 Jahre als Vorstandsvorsitzender die Erstverantwortung tragen durfte. Bis auf ganz wenige Tage, so Manfred Kuner, sei er jeden Tag mit großer Freude zur Arbeit gegangen und hätte es nie bereut, trotz einiger sehr verlockenden Angebote, nicht in die Chefposition bei anderen, teilweise deutlich größeren Volksbanken zu wechseln. Seine starke regionale Verwurzelung, sein Bekenntnis zu seiner Schwarzwälder Heimat und zu den Menschen, die im mittleren Schwarzwald leben, hätten ihn immer wieder motiviert, in der Region zu bleiben und sich für die wirtschaftliche Prosperität, für Handwerk, Handel, Gewerbe und Industrie im Geschäftsgebiet der Bank und letztendlich für die Lebensqualität einzubringen. Als bekennender Workaholic habe ihm die Arbeit - trotz permanenter 60 bis 70-Stunden-Woche und viel Urlaubsverzicht - immer viel Spaß und Freude bereitet.
Nackenschläge
Dieses positive Bild wird auch nicht durch einige Nackenschläge getrübt, die Manfred Kuner während seiner Vorstandstätigkeit für die Bank zu verkraften hatte. Erinnert sei in diesem Zusammenhang nur an einige größere Firmeninsolvenzen und den Anfang der 90ger-Jahre in der Bank aufgedeckten Unterschlagungsfall, dessen Aufarbeitung und Bereinigung Manfred Kuner sogar als Karrierebeschleuniger zum Anfang seiner Vorstandstätigkeit bewertete. Unter seiner Ägide entwickelte sich das Vorgängerinstitut, die Volksbank Triberg eG, zu einer der ertragsstabilsten und vertriebsstärksten Volksbanken in ganz Baden-Württemberg und wurde mehrfach für seine Vertriebserfolge in der Anlageberatung und in der Vermittlung von zinsverbilligten Förderdarlehen für den Wohnungsbau sowie insbesondere für Investitionsmaßnahmen im gewerblichen Kundensegment auf Landes- und Bundesebene prämiert.
„Ehrbarer Kaufmann“
Prämisse seines gesamten beruflichen Engagements war immer, so Manfred Kuner, das Leitbild des „ehrbaren Kaufmannes“. Diese Einstellung wie auch die erfolgreiche Entwicklung der Bank führten den ausgewiesenen Sanierungsfachmann auch zu seiner Berufung in diverse Gremien der genossenschaftlichen Bankengruppe. So war er viele Jahre Aufsichtsratsvorsitzender und Vorsitzender des Fachrates Banken an der zentralen Bildungsakademie der Bankengruppe (ADG) in Montabaur und dort auch Mitbegründer des genossenschaftlichen Forschungsinstitutes. Neben weiteren Gremien beim Bundesverband (BVR) war er über viele Jahre hinweg auch Mitglied des Verbandsausschusses beim genossenschaftlichen Arbeitergeberverband und stellvertretender Verhandlungsführer der Bankengruppe bei Tarifverhandlungen. Zusätzlich vertrat er als Aufsichtsratsmitglied der R+V die Interessen der Versicherten bei diesem Verbundunternehmen und war außerdem rund zwei Jahrzehnte lang Mitglied im Fachausschuss Bildung und Personal beim Baden-Württembergischen Geno-Verband (BWGV).
Unermüdlicher Netzwerker
In seiner Schwarzwälder Heimat selbst war Manfred Kuner ein unermüdlicher Netzwerker zwischen Handwerk, Handel, Gewerbe und Industrie sowie den öffentlichen Stellen. Sehr gerne hat er – selbst ehrenamtlich als Vizepräsident des Schwarzwälder Skiverbandes und Aufsichtsratsmitglied des Deutschen Skiverbandes aktiv – über Spenden und Sponsoringaktivitäten der Bank, das sportliche, kulturelle, kirchliche und soziale Engagement im Geschäftsgebiet unterstützt und gefördert. So wurde unter anderem die Kinderkrebsnachsorgeklinik Katharinenhöhe in Schönwald großzügig über viele Jahre hinweg begleitet.
Als Abschluss und Krönung seines beruflichen Wirkens bezeichnete der scheidende Vorstandsvorsitzende den von ihm maßgeblich initiierten Zusammenschluss der beiden Volksbanken Kinzigtal und Triberg zur Volksbank Mittlerer Schwarzwald eG. Mit einer Bilanzsumme von annähernd 1,2 Milliarden Euro und einem betreuten Kundenvolumen von inzwischen gut 2,4 Milliarden Euro gehört die Bank zu den größeren Volksbanken in Baden-Württemberg und verfügt über eine überdurchschnittliche Kundenreichweite und Marktdurchdringung. In Relation zur Bevölkerung im Geschäftsgebiet der Bank wird bei der Mitgliederquote ein absoluter Spitzenwert in Deutschland erreicht.
Vorstandserfahrungen
Als Nachfolger von Manfred Kuner stellte Aufsichtsratsvorsitzender Bonath, verbunden mit sehr persönlichen und herzlichen Dankesworten für das „Lebenswerk“ von Manfred Kuner, das bisherige Vorstandsmitglied Martin Heinzmann aus Gutach vor. Martin Heinzmann war bislang für das gesamte Privatkundengeschäft der Bank und den Vertrieb zuständig und verfügt bereits über langjährige .
Ebenfalls bodenständig und heimatverbunden engagiert sich der verheiratete Familienvater von zwei heranwachsenden Kindern ehrenamtlich auch als Vorsitzender des TuS Gutach sehr erfolgreich für die Region. Befragt nach den größten Herausforderungen für seine künftige Arbeit als Vorstandsvorsitzender der Bank meinte Martin Heinzmann, dass die Bewältigung der unverändert anhaltenden Niedrigzinsphase mit nur sehr moderaten Zinssteigerungen in den nächsten ein bis zwei Jahren wie auch die sehr kostenintensive Digitalisierung in der Finanzbranche nicht nur die Bank selbst, sondern die gesamte Branche vor existenziellen Herausforderungen stellen würde.
In Zukunft führen
Belastet mit einer erwarteten konjunkturellen Eintrübung und damit sicherlich steigenden Kredit- und Wertpapierrisiken gilt es zwingend, die Geschäftsmodelle der regional agierenden Banken krisen- und damit zukunftssicher weiter zu entwickeln. So „digital wie machbar, aber mehr noch so kundennah wie irgendwie möglich“ gilt es, die Erfolgsgeschichte der Bank, so Martin Heinzmann fortzuführen. Auf diese neue Aufgabe und Herausforderung freut er sich sehr und ist sich sicher, mit dem verbleibenden Vorstandsteam mit Oliver Broghammer und Rainer Engel an der Seite und den hochmotivierten gut 220 Mitarbeitern die Bank erfolgreich in die Zukunft zu führen.
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