Eine Frage, Herr Seckinger
Tagung ohne Häs und Maske

Gunther Seckinger | Foto: Michael Bode

Narretei und Brauchtumspflege stehen während der Fastnacht im Mittelpunkt. Der Verband Oberrheinischer Narrenzünfte, VON, ist aber auch außerhalb der fünften Jahreszeit aktiv und engagiert sich für soziale Zwecke. An diesem Wochenende kommen die Mitgliedszünfte zu ihrem Herbstkonvent in Freiburg zusammen. Was dort passiert, erläutert Gunther Seckinger, Narrenvogt der Vogtei Ortenau, im Gespräch mit Daniela Santo.

Beginnt für Sie jetzt schon die Fastnacht?

Nein, die alemannische Fastnacht beginnt traditionell am 6. Januar und endet am Aschermittwoch. Auf die Einhaltung der Fastnachtzeit legt der VON großen Wert. Außerhalb der Fasent sind Häs und Maske im Schrank und nicht auf der Straße.

Was ist der Herbstkonvent?
Der Herbstkonvent ist die Generalversammlung des Verbandes. Im jährlichen Wechsel richtet eine der 80 Mitgliedszünfte aus den sechs Vogteien den Herbstkonvent aus. Das Präsidium, das sind der VON-Vorstand und die sechs Narrenvögte und ihre Stellvertreter, haben sich bereits am Freitag zu einem Kameradschaftsabend mit dem Narrenrat der Ausrichterzunft getroffen. Am Samstag standen eine Präsidumssitzung, der Empfang der Stadt Freiburg, ein Narrenhock auf dem Rathausplatz sowie ein Brauchtumsabend auf dem Programm. Am Konvent-Sonntag findet die Generalversammlung des Verbandes im Konzerthaus statt. Neben den Bereichten des Vorstands sowie Neuwahlen und Ehrungen gibt es wichtige Informationen zur kommenden Fastnacht 2020.

Wer nimmt am Konvent teil?
Am Herbstkonvent nehmen die Vertreter der 80 Mitgliedszünfte, das Präsidium sowie die Ehrennarren teil. Dies sind in der Summe rund 600 Teilnehmer.

Der Solidaritätsfond-Ausschuss des VON hat gestern auch getagt. Wozu hat der Verband einen Solidaritätsfond?
Der Solidaritätsfond wurde 1991 eingeführt und dient der finanziellen Absicherung der Mitgliedszünfte bei der Ausrichtung von Verbandsveranstaltungen und großen Narrentreffen. Neue Risiken und Kosten, etwa durch die Häufung von Extremwetterlagen, zur Gewaltprävention und -eindämmung, haben die Wahrscheinlichkeit ansteigen lassen, dass ein Ausrichter mit erheblichen materiellen Problemen rechnen muss. Erfreulicherweise musste bisher keine Zunft den Solidaritätsfond in Anspruch nehmen.

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