Heuschnupfen-Zeit
Wenn es in der Nase juckt und die Augen tränen
Ortenau Mit geröteten und juckenden Augen, einer Schniefnase und Niesattacken sind derzeit Allergiker geplagt. Denn mit der erwachenden Natur im Frühjahr bleibt auch der Pollenflug nicht aus. Wer an Heuschnupfen leidet, dem kann das dann ganz schön zu Schaffen machen.
"Im Unterschied zu einem Schnupfen bei einer viralen oder bakteriellen Infektion reizen beim Heuschnupfen Pollen oder Hausstaubmilbenkot die Schleimhäute", erklärt der Vorsitzende der Kreisärzteschaft Ortenau, Ulrich Geiger, den Unterschied zwischen Erkältung und Heuschnupfen.
Nicht ansteckend
Wie der Offenburger Allgemeinmediziner beschreibt, ist die Symptomatik dabei jedoch ganz ähnlich: "Die Schleimhäute produzieren ein wässriges Sekret. Bei Infektionen reizt das Sekret aber meistens auch den Rachen, deswegen kommt noch Halsweh dazu." Beim Heuschnupfen würde es eher zu Kribbeln in der Nase und Niesattacken kommen.
Heuschnupfen sei zwar nicht ansteckend, es könne aber jeder davon betroffen sein. Wie die meisten Allergien würde sich diese Überempfindlichkeit im Kindes- und Jugendalter entwickeln, sich aber meist mit zunehmendem Alter wieder verbessern. "Etwa 18 Prozent der über 14-Jährigen sind davon betroffen, bei den Sechsjährigen sind es circa fünf Prozent", so Geiger.
"Therapeutisch gibt es verschiedene Ansätze, je nach Ausprägung und Beschwerden: Bei leichten und kurzen Phasen hat man vielleicht Beschwerden, kann diese aber tolerieren und sitzt das aus", beschreibt Ulrich Geiger. Bei stärkerer Betroffenheit seien ein cortisonhaltiges Nasenspray und Augentropfen mit DNCG eine Möglichkeit. Bei ausgeprägten Verläufen komme eine Desensibilisierungsbehandlung in Betracht.
Allergietest
"Meistens betrifft der Heuschnupfen eine bestimmte Pollensorte: Frühblüher wie Hasel, Erle und Birke fangen schon im Januar an, die Obstblüher sind im Frühling aktiv, die Gräserpollen im Sommer, die Hausstaubmilben vor allem im Herbst und Winter", zählt der Mediziner auf. Er rät, sich im Verdachtsfall testen zu lassen. "Allergietests machen vor allem bei ausgeprägten Beschwerden und der Frage nach Desensibilisierung Sinn", so Ulrich Geiger.
Allergietests würden von Hals-Nasen-Ohren- oder auch von Hautärzten durchgeführt. Die Kosten würde die Krankenkasse übernehmen.
Von Christiane Agüera
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