Schuldenprävention der Caritas
Umgang mit Geld will gelernt sein

Saxinger unterstützt Schüler dabei, der Verschuldung vorzubeugen. | Foto: Caritasverband
  • Saxinger unterstützt Schüler dabei, der Verschuldung vorzubeugen.
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Ortenau (st) Auszubildende haben nicht selten bereits Schulden. Diese Erfahrung macht Sozialarbeiterin Diana Saxinger vom Caritasverband Vordere Ortenau. Seit einem halben Jahr bietet sie Schuldenprävention an Schulen an. Ihr Besuch in Schulklassen wird von der Bank ING im Projekt „Young Finance“ unterstützt.

„Was kostet die Welt?“, ist die Einstellung vieler Schüler. Das hat die erfahrene Schuldnerberaterin in inzwischen 15 Klassen an Berufsschulen in Offenburg festgestellt. „Was kostet das Leben?“ ist dagegen die Frage, die sie den Schülern beantwortet. Miete und Nebenkosten, Versicherungen und Lebensmittel sind auf jeden Fall zu bezahlen. Da bleibt bei Auszubildenden eher wenig Geld für Freizeitaktivitäten übrig. „Zum Teil werden aber hunderte Euro pro Monat für’s Feiern ausgegeben“, erfährt Diana Saxinger von den jungen Leuten.

Sinnvoller Umgang mit Geld

Einen sinnvollen Umgang mit Geld zu vermitteln, ist ihr Ziel und ihre Herzensangelegenheit. Sie weiß: „Die Lebenswelt der heutigen Jugend ist ganz anders als noch vor 25 Jahren, als ich jung war.“ Alles sei ständig verfügbar und mit einem Klick gekauft: „Da ist es schwer, seine Finanzen immer zu überblicken und gut zu managen.“ Beispielsweise werde morgens beim Bäcker oft per Debitkarte viel Geld gelassen: „Acht bis zehn Euro pro Tag summieren sich auf 50 Euro pro Woche. Früher nahm man sich ein Vesper von zu Hause mit.“

Sie rechnet den Schülern auch vor, wie das Rauchen ihre finanziellen Möglichkeiten einschränkt: „Ein Zehner am Tag summiert sich auf tausende Euro im Jahr.“ Wie vermeidet man Schulden und hat trotzdem Spaß? Was macht man, wenn das Geld knapp wird? In eineinhalb Stunden mit der Schuldnerberaterin steckt viel Lebenspraktisches für die Schüler. Sie erfahren unter anderem, was die Schufa ist, wie Verträge gekündigt werden und wie wichtig es ist, das Kleingedruckte zu lesen.

Schüler, die bereits konkrete Probleme mit Schulden haben, können nach dem Unterricht mir ihren eigenen Fragen auf die Sozialarbeiterin zukommen. Bislang kam das Thema Schuldenprävention an der Gewerblich-Technischen Schule Offenburg und an den Kaufmännischen Schulen Offenburg auf den Stundenplan. Weitere interessierte Schulen können ihr Interesse an dem Projekt beim Caritasverband Vordere Ortenau anmelden.

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