Kreis plant Neuerungen
ÖPNV durch flexible Angebotsformen erweitern
Ortenau (st). Um den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Ortenaukreis weiter zu stärken, will das Landratsamt im Rahmen des Nahverkehrsplans das Angebot an flexiblen Bedienungsformen wie Bürgerbus, Anruf-Sammel-Taxi, Rufauto und Fifty-Fifty-Taxi als Ergänzung des bestehenden Busangebots kreisweit ausweiten. Ziel ist es, ein möglich flächendeckendes ÖPNV-Angebot auch in ländlichen Regionen und verkehrsschwachen Zeiten wie Abendstunden und am Wochenende aufzustellen.
Kreis beteiligt sich mit bis zu 50 Prozent
Im Ortenaukreis bieten bereits mehrere Kommunen die Beförderung in Form eines flexiblen Verkehrs an. „Um noch weitere Angebote zu realisieren, werden wir aktiv auf die Kommunen zugehen, in denen sich der Einsatz eines Rufverkehrs anbietet“, erklärt Klaus-Peter Busam, Leiter des Amts für Straßenverkehr & ÖPNV im Landratsamt. Der Ortenaukreis unterstützt die Vorhaben der Städte und Gemeinden durch eine Beteiligung an den laufenden Betriebskosten. Abhängig von der jeweiligen Form übernimmt er einen Anteil von bis zu 50 Prozent. Erste Gespräche mit den Kommunen sollen im Herbst stattfinden.
Flexible Bedienungsformen würden in Räumen und Zeiten schwacher Nachfrage entsprechend den regionalen Mobilitätsbedürfnissen das Grundangebot aus Bus und Bahn ergänzen, so Busam. „Flexibel deshalb, weil sie sich auf Nachfrageänderungen einstellen können und bedarfsabhängig fahren - nur bei vorheriger telefonischer Fahrtanmeldung findet eine Bedienung statt“, so der Amtsleiter. Ausgenommen von dieser Regelung sei der Bürgerbus, denn der meist von Ehrenamtlichen gefahrene Kleinbus bediene die Haltestellen nach einem festgelegten Fahrplan ohne Fahrtanmeldung.
Durch eine bedarfsabhängige Bedienung würden Leerfahrten verhindert und Fahrgäste möglichst kostengünstig befördert werden. Zudem könnten flexible Angebotsformen unter bestimmten Voraussetzungen nicht nur Haltestellen bedienen, sondern die Fahrgäste sogar direkt an der Haustür abholen.
Ein gemeinsames Angebot aus Bus, Bahn und flexiblen Bedienungsformen trage dazu bei, die Attraktivität und Lebensqualität des ländlichen Raums zu erhalten. „Durch den Einsatz flexibler Bedienungsformen kann gewährleistet werden, dass Einrichtungen der Daseinsvorsorge vor Ort wie Einkaufsmöglichkeiten und Arztpraxen, vor allem für ältere Menschen gut erreichbar bleiben“, so Busam. Die Fahrpläne sind, soweit es betrieblich möglich ist, aufeinander abgestimmt, sodass die Angebote auch zum Anschluss an den Schienenverkehr genutzt werden können.
Weitere Informationen zu bestehenden Angeboten und Fahrplänen auf der Internetseite der TGO im Bereich Fahrplan / AST-/Bürgerbus-/Rufverkehre.
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