Für Flüchtlinge aus der Ukraine
Hilfsstrukturen werden hochgefahren
Ortenau (mak/rek). "Achtung! Es gibt einen Luftalarm!" – Nachrichten wie diese erreichen Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth seit einigen Tagen nach dem Einmarsch der russischen Armee aus der ukrainischen Partnergemeinde Trostjanez, südlich Lwiws, über soziale Medien. "Kurzum: Die Lage ist furchtbar", fasst Aßmuth seine Informationen zusammen. Um so mehr sind Hilfsaktionen für Flüchtende nötig. Auch die Ortenau ist sehr aktiv, wie Ursula Moster, als Integrationsbeauftragte im Landratsamt als Koordinatorin der ehrenamtlichen Angebote zuständig, bestätigt. "Mein Telefon steht kaum still und mein Postfach läuft über", berichtet sie von einer Welle der Hilfsbereitschaft.
Moster sammelt ehrenamtliche Angebote. Sie reichen von Alltagsbegleitung bei Behördengängen über Dolmetscher bis hin zu handwerklichen Angeboten. "Es ist schön, diese Hilfsbereitschaft zu sehen", so Moster. Auch die katholische und evangelischen Gemeinden organisieren, dass in Bussen Hilfsgüter in Richtung Ukraine fahren und auf dem Rückweg Flüchtlinge in Sicherheit bringen.
Kommunen bereiten sich vor
Auch wenn die Gesamtkoordination beim Landratsamt liegt, bereiten sich die Kommunen auf mögliche Flüchtlingszuweisungen vor. "Wir haben kurzfristig einen Standort in der Kernstadt zur Errichtung von Wohncontainern aktiviert und diese auch schon bestellt", sagt Helga Sauer von der Pressestelle der Stadt Achern auf Anfrage. Die Lieferung erfolge kurzfristig. Sie wies aber auch darauf hin, dass die Situation zweifellos dynamisch und deshalb nur schwer planbar sei. Als weitere Maßnahme seien die 37 ukrainischen Mitbürger der Stadt von der Verwaltung angeschrieben worden und um Unterstützung beim Kontakt und Übersetzen mit ankommenden Flüchtlingen gebeten worden.
In Oberkirch bereitet man sich ebenfalls darauf vor, dass Flüchtlinge aus der Ukraine ins Renchtal kommen werden. "Dazu gehört neben der Unterkunft auch die Betreuung vor Ort dazu. Beides wird zurzeit erarbeitet", so Pressesprecher Ulrich Reich. Er verweist auf ein großes Netzwerk von Ehrenamtlichenen und hauptamtlich Tätigen. "Auch in diesem Fall kann auf dieses beispielhafte bürgerschaftliche Engagement wieder gebaut werden."
In Offenburg will man den Ortenaukreis durch die kurzfristige Bereitstellung von Wohnraum und Schlafplätzen aus dem eigenen Notfallbestand unterstützen. Es werde gerade geprüft, ob im Stadtgebiet zu der bereits geplanten Container-Anlage für Flüchtlinge am Flugplatz weitere Kapazitäten in ähnlicher Form geschaffen werden können. Wie die Stadt weiter mitteilt, will man die bewährten Strukturen mit der Schulsozialarbeit und den Stadtteil- und Familienzentren nutzen, um Kinder und Jugendliche und Familien zu unterstützen.
Die Stadt Kehl erklärt, dass durch privat organisierte Hilfsaktionen bereits ukrainische Familien auf dem Weg nach Kehl seien. "Weitere Flüchtlingen werden kommen. Wir wollen und müssen helfen", sagt OB Toni Vetrano. Die Vorbereitung von Unterkünften in städtischen Gebäuden laufe auf Hochtouren. Neben Privatpersonen hätten sich auch Hotels gemeldet, die bereit seien, Zimmer zur Verfügung zu stellen.
"Die Stadt Lahr wird ihre Aufgaben bei der Aufnahme, Unterbringung und Betreuung von Schutzsuchenden selbstverständlich leisten", so OB Markus Ibert. Darüber hinaus freue man sich über die große Hilfsbereitschaft und sehe die Rolle der Stadt darin, Akteure zu unterstützen und miteinander in Kontakt zu bringen.
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