Schüler haben keine Ferien
Heimunterricht in den Zeiten der Pandemie

Bis zum 20. April bleiben die Schulen geschlossen. Die Schüler lernen zu Hause. | Foto: Pixabay
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Ortenau (gro/ds/rek/mak). Seit gestern sind Schulen und Kindergärten im Land bis zum 20. April geschlossen. Doch für die Schüler bedeutet dies keine verlängerten Osterferien. "Wir nutzen die Lernplattform Moodle, zu der alle Schüler und Lehrer Zugang haben", erklärt Susanne Self-Prédhumeau, Leiterin des Grimmelshausen-Gymnasiums in Offenburg. Der Übergang verlief relativ problemlos, denn die Schule hatte vor einer Woche mit den Vorbereitungen begonnen. "Ich habe mit Schließungen gerechnet", so die Schulleiterin. So wurde sichergestellt, dass auch jeder einen Zugang hat und einen virtuellen Klassenraum zur Verfügung gestellt bekommt. Dort stellen die Lehrer nun interaktive Materialien ein, die die Schüler bearbeiten müssen.

Abitur wird wohl stattfinden

"Auch die Abiturienten arbeiten auf Moodle, ihnen bieten wir aber darüberhinaus individuelle Lösungen an", so Self-Prédhumeau. 40 Schüler machen in diesem Jahr ihren Abschluss am Grimmelshausen-Gymnasium. "Die Landesregierung geht zum derzeitigen Zeitpunkt davon aus, dass das Abitur stattfindet", so die Schulleiterin. Und auch die Lehrer haben in den nächsten Wochen einiges zu tun. "Sie arbeiten vor, so dass wir direkt einsteigen und das Versäumte nachholen können", stellt Susanne Self-Prédhumeau fest. Auch an der Werkrealschule Rheinau haben die Schüler im Vorfeld Aufgaben von den Lehrern bekommen, die sie während der unterrichtsfreien Zeit bearbeiten müssen. "Für die Grundschüler wurden die Materialien kopiert, die älteren Schüler erhalten die Aufgaben per Mail", erklärt Schulleiterin Brigitte Brodbeck. Die Abschlussschüler können per Mail und während telefonischer Sprechzeiten mit den Lehrer kommunizieren.

Aufgabenpaket

Ähnlich wird bei der Graf-Heinrich-Schule in Hausach verfahren. "Die Schüler haben Aufgabenpakete in den jeweiligen Fächern erhalten", so Konrektor Stefan Zechmeister. Diejenigen, die am Montag nicht in der Schule waren, können diese Aufgaben per Mail erhalten oder die Eltern konnten die Lernpakete abholen. Die Abschlussschüler haben Aufgabenmaterial erhalten, dass sie auf die Prüfungen vorbereitet. Die Lehrer halten engen Kontakt mit ihnen.
"An unserer Schule sind wir im Hinblick auf digitale Kommunikationswege bestens aufgestellt", stellt Andreas Schwerwath, Pressereferent der Kaufmännischen Schulen/Integrierte Berufliche Schule (KS/IBG) Lahr fest. Die Schüler würden über eine Cloud oder über Moodle mit Materialien und Aufgaben versorgt. Ein Messengerdienst wird rege genutzt. Zudem wurden alle Schüler für eine Lern-App freigeschaltet. "Die Schüler sind verpflichtet, innerhalb bestimmter Fristen ihre Aufgaben zu erledigen und hochzuladen, damit der Rückstand in den Lehrplänen möglichst gering bleibt", so Scherwarth und geht davon aus, dass die Prüfungen nach den Osterferien stattfinden werden. "Das Deutsch-Abitur an den Beruflichen Schulen sollte am 2. April stattfinden, wurde aber nun auf dem 30. April verlegt", so Schwerwarth. "Die Abiturienten werden von ihren Lehrern digital vorbereitet."

Virtuelle Lerngruppen

"Mit den Programmen Schulmanager und Teams sind wir am Gymnasium Achern gut auf die ungewöhnliche und schwierige Situation der nächsten Wochen eingerichtet", schreibt das Gymnasium Achern auf seiner Internetseite. Lehrkräfte und Schüler können sich in virtuellen Lerngruppen austauschen und auch individuell miteinander kommunizieren. Zwar sei der direkte Kontakt zwischen Lehrern und Schülern für das gemeinsame Lehren und Lernen unverzichtbar, so die Schule weiter, die Chancen von Self- und Distant-Learning auf digitalem Weg seien aber gerade jetzt deutlich zu sehen und könnten ihr Potential entfalten.

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