Bauland ist ein knappes Gut
Grundstückspreise sind deutlich angestiegen
Ortenau (ds/gro/mak). Die Nachfrage nach Bauplätzen ist nach wie vor groß, das Angebot in der Ortenau bleibt in vielen Kommunen aber eher knapp. So ist es kaum verwunderlich, dass die Grundstückspreise angestiegen sind.
Gutachterausschuss Achern
So hat der Gemeinsame Gutachterausschuss Achern – zuständig für Achern, Rheinau, Kappelrodeck, Lauf, Sasbach, Sasbachwalden und Seebach – beispielsweise festgestellt, dass in Achern und Oberachern die Preise in den vergangenen zwei Jahren im Durchschnitt um 30 Prozent gestiegen sind. In den übrigen Acherner Ortsteilen wird ein Plus von 20 Prozent verzeichnet. Im Acherner Stadtzentrum ermittelte der Ausschuss einen Wert von 515 Euro pro Quadratmeter, im Neubaugebiet Neues Wohnen an der Acher auf dem ehemaligen Glashüttenareal sind es 420 Euro für den Quadratmeter und auf dem Lott-Gelände 415 Euro. Auch in den Gemeinden Sasbach und Kappelrodeck ist laut des Gemeinsamen Gutachterausschusses der Trend zu beobachten. Dort ist der Preis für Bauland um rund 20 Prozent im Schnitt gestiegen, für die Gemeinden Lauf, Seebach, Sasbachwalden und Rheinau um rund zehn Prozent. Um die Werte zu ermitteln, wurden Daten aus rund 900 Kaufverträgen pro Jahr ausgewertet. Insgesamt wurden für den Bereich des Gutachterausschusses Achern 200 Bodenrichtwertzonen gebildet, die das Marktgeschehen abbilden.
Gutachterausschuss Lahr
Sogar 700 Zonen umfasst die Bodenrichtwertkarte des Gemeinsamen Gutachterausschuss Lahr für die Gemeinden Seelbach, Friesenheim und Schuttertal sowie die Stadt Lahr, wobei Friesenheim und Schuttertal aktuell ergänzt werden. Auch in diesem Bereich der Ortenau sind die Preise für bebaute und unbebaute Grundstücke um rund 20 Prozent gestiegen. "Es gibt aber auch Zonen, die deutlich höhere oder niedrigere Steigerungen erfahren haben", stellt Nicolas Scherger, Pressesprecher der Stadt Lahr, auf Anfrage fest. Die Gebiete mit den höchsten Bodenrichtwerten für Wohnbebauung sind in Lahr im Bereich der Neubebauung am Altenberg, im Neubaugebiet Hosenmatten und in den besten Lagen des Schutterlindenbergs – mit Bodenrichtwerten bis 500 Euro pro Quadratmeter. Besonders niedrig sind die Bodenrichtwerte in Wohngebieten entlang der Ortsdurchfahrten der B415, der niedrigste Wert liegt bei 150 Euro pro Quadratmeter.
Gutachterausschuss Offenburg
Seit 2019 haben sich die Stadt Offenburg und die Gemeinden Durbach, Hohberg und Ortenberg zu einem Gemeinsamen Gutachterauschuss zusammengeschlossen. Im Augenblick laufen Gespräche mit 17 Städten und Gemeinden im Kinzigtal sowie der Gemeinde Schutterwald über die Bildung des Gemeinsamen Gutachterschusses Offenburg-Kinzigtal. Baugrundstücke sind begehrt im Oberzentrum, währen die Zahlen beim Verkauf von bebauten Grundstücken ungefähr gleich geblieben sind. Der Wert pro Objekt ist allerdings deutlich gestiegen, bei den unbebauten Grundstücken sogar stark. Im Vergleich zu 2018 werden um 15 Prozent höhere Preise gezahlt – im Nordwesten wurden 15 Prozent mehr bezahlt, im Süden der Stadt zehn Prozent. Die höchsten Preise pro Quadratmeter werden im Baugebiet Seidenpfaden erzielt, sie stiegen von durchschnittlich 550 Euro pro Quadratmeter auf 620 Euro. Im Baugebiet Vorderer Brand in Zunsweier ging es von 320 Euro pro Quadratmeter rauf auf 350 Euro und im Baugebiet westlich der Okenstraße in Bohlsbach kletterten die Preise in den vergangenen beiden Jahren von 260 Euro pro Quadratmeter auf 300 Euro. Bauland ist in Offenburg begehrt, aber nach wie vor ein knappes Gut. Wer ein bebautes Grundstück oder eine Eigentumswohnung verkaufte, der erzielte einen Preis, der bis zu 20 Prozent höher lag als im Jahr 2018. Dabei ist die Nachfrage bei Einfamilienhäusern deutlich gestiegen. In den vergangenen vier Jahren sind die Kaufpreise im Oberzentrum um rund 25 Prozent nach oben gegangen. Der Wohnungseigentumsmarkt ist weiterhin ein wichtiger Teilmarkt: Während bei Wiederverkäufen um bis zu 20 Prozent höhere Preise erzielt wurden, stiege diese bei neu gebauten Eigentumswohnungen um acht Prozent. Der Preis bei Wiederverkäufen lag bei 3.450 Euro pro Quadratmeter, es wurden aber auch Spitzenpreise bis 4.000 Euro pro Quadratmeter erzielt.
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