Jugend-forscht-Regionalentscheid
Fünf Ortenauer Projekte prämiert
Ortenau/Freiburg (rek/st). Tüfteln, experimentieren, forschen: 131 junge Nachwuchsforscher aus der Region Südbaden präsentierten am Donnerstag, 17. Februar, im Rahmen des beliebten Forschungswettbewerbs „Jugend forscht“ ihre kreativen Ergebnisse und Antworten auf die Fragestellung „Zufällig genial?“. Zur großen Freude der Teilnehmenden wurde der 57. Wettbewerb in der Sick-Arena in Präsenz ausgerichtet, nachdem die Veranstaltung vergangenes Jahr noch virtuell durchgeführt wurde. Die Sick AG fungierte zum 21. Mal als Patenfirma, der Stadtanzeiger-Verlag gehört zu den Sponsoren.
Ortenauer Platzierungen
Mit insgesamt fünf platzierten Projekten, darunter ein Regionalsieger ist die Ortenau hervorragend vertreten. Vier der Preisträger - darunter auch der Regionalsieger sind Schüler am Marta-Schanzenbach-Gymnasium Gengenbach. Ein weiteres Projekt stammt von Schülern der Friedrich-Haselwander-Schule Offenburg (Liste der Platzierungen und Schüler siehe unten).
Die Begeisterung für MINT-Fächer unter den Jungforschenden ist auch in diesem Jahr offensichtlich. Insgesamt 66 Projekte aus den Fachbereichen Arbeitswelt (7), Biologie (17), Chemie (6), Geo- und Raumwissenschaften (6), Mathe/Informatik (4), Physik (12) und Technik (14) wurden jeweils einer Fachbereichs-Jury von insgesamt 52 Mitgliedern in den Wettbewerben „Jugend forscht“ (Altersgruppe 15 bis 21 Jahre) und „Schüler experimentieren“ (ab 14 Jahren) vorgestellt. Jedes Projekt mit seinen jungen Verantwortlichen durchlief dabei zwei Jury-Runden.
Trotz der Corona-Pandemie sind viele Kinder und Jugendliche meist über mehrere Monate oder sogar Jahre motiviert an ihren Experimenten drangeblieben. Die Betreuer und Eltern zeigten unter diesen erschwerten Bedingungen ebenfalls unermüdlichen Einsatz, um die jungen Talente bestmöglich zu fördern.
Mädchen genauso forschungsinteressiert wie Jungen
Eine besondere Prämiere ist der hohe Mädchenanteil des Regionalwettbewerbs Südbaden 2022. Exakt die Hälfte aller Teilnehmenden sind weiblich, im vergangenen Jahr lag der Mädchenanteil regional noch bei 42 Prozent. Die Teilnehmerinnen aus Südbaden beweisen damit, dass das Geschlecht in den MINT Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik schon lange keine Rolle mehr spielt. Auch landes- und bundesweit hat sich der Anteil an weiblichen Jungforscherinnen dieses Jahr erhöht und bricht mit jeweils um die 40 Prozent Rekorde.
Um 9 Uhr wurden die Forscher offiziell begrüßt, anschließend stellten sie sich selbstbewusst der Jurierung. Nach dem Mittagessen erklang der Startschuss für eine Rallye, bei der sich die jungen Tüftler für zwei Stunden an der frischen Luft austoben konnten. Anschließend meisterten sie ihre Feedbackgespräche mit der Jury und am Ende des langen Wettbewerbstages wurden die Gewinner während einer Siegerehrung ausgezeichnet. Diese wurde live übertragen, sodass Familie, Freundinnen und Freunde zu Hause vor den Bildschirmen mitfiebern konnten. Aufgrund der Einschränkungen im Kontext der Corona-Pandemie waren lediglich die Schüler selbst, Betreuer, Organisatoren sowie Pressevertreter vor Ort.
Philipp Burger, Leiter der Ausbildungsabteilung bei Sick und Verantwortlicher der Wettbewerbsorganisation, sagt: „Für mein Team und mich stand die Umsetzung des Wettbewerbs vor Ort dieses Jahr an erster Stelle. Wir haben hier in der Sick-Arena eine spannende Atmosphäre erleben dürfen und so viel Talent gesehen, das ist wirklich außergewöhnlich. Die Erarbeitung und Einhaltung des Hygienekonzepts waren daher Herausforderungen, denen wir uns gerne und erfolgreich gestellt haben. Mein herzlicher Dank gilt den zahlreichen Helfern, die den Kindern und Jugendlichen einen wunderbaren Tag ermöglicht haben.“
Auf der eigens angelegten Website sind die diesjährigen Projekte sowie alle Informationen zum Wettbewerb aufgeführt. Auch auf der Plattform Instagram ist „jugendforscht.suedbaden“ vertreten und bietet neben Informationsvermittlung die Möglichkeit zum digitalen Austausch.
Wettbewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“
Der Regionalwettbewerb Südbaden umfasst die Regionen Hochrhein, Emmendingen, Freiburg sowie die Ortenau und ist der größte Regionalwettbewerb in Baden-Württemberg. Zahlreiche lokale Preisstifter und Sponsoren unterstützen die Veranstaltung. Landesweit sind 1.071 Teilnehmende mit insgesamt 573 Projekten für die elf Regionalwettbewerbe angemeldet, bundesweit sogar 8.527 Schüler mit 4.788 Projekten. Die Sieger nehmen nach den Regionalwettbewerben an den Landeswettbewerben ihrer Bundesländer teil, dessen Gewinner wiederum im Bundeswettbewerb gegeneinander antreten.
Die Stiftung Jugend forscht e.V. richtet ihre Wettbewerbe an junge Menschen mit Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Seit der Gründung der Stiftung 1965 gab es insgesamt bereits über 220.000 Teilnehmende.
Prämierte Projekte aus der Ortenau
- 1. Platz: Nils Kürner, Marta-Schanzenbach-Gymnasium Gengenbach: Das multifunktionale E-Lastenrad, Regionalsieger und damit für den Landeswettbewerb qualifiziert
- 2. Platz: Marlene Suhm und Anastasija Antonic, Marta-Schanzenbach-Gymnasium Gengenbach: Transportables Modell zur Exoplaneten-Simulation
- 3. Platz: Aron Roth, Malvon Seith und Rico Wauer, Marta-Schanzenbach-Gymnasium Gengenbach: Die wahren Farben der Sterne
- 3. Platz: Devin Fritz und Tobias Pfau, Friedrich-Haselwander-Schule Offenburg: Peritum-CNC
- 3. Platz: Jakob Kling, Marta-Schanzenbach-Gymnasium Gengenbach: Analyse des Nahrungsspektrums des eurasischen Kleibers zur Schädlingsbekämpfung
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