Ohne Gewürze geht es nicht
Indische Küche ist unglaublich vielfältig

Reis ist bei vielen Gerichten die obligatorische Beilage. | Foto: ag
  • Reis ist bei vielen Gerichten die obligatorische Beilage.
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Ortenau (mak). So groß und vielfältig der indische Subkontinent ist, so abwechslungsreich ist auch die indische Küche, in der viele Einflüsse zusammenkommen. Charakteristisch bei den vielen regionalen Gerichten und Kochstilen ist aber der Einsatz von einer Vielzahl von Gewürzen.

Zwar ist die indische Küche keine rein vegetarische Küche, aber sie bietet wahrscheinlich wie kaum eine andere eine so große Bandbreite von Gerichten ohne Fleisch an. Diese Zutat spielt keine große Rolle in der indischen Küche. Hindus essen kein Rind, Muslime kein Schwein und Buddhisten ernähren sich meist ganz vegetarisch. Zudem stellt Fleisch für viele Inder ein Luxusgut dar, das viele Menschen sich nur selten leisten können. In den wärmeren Bundesstaaten mit Küste sind indische Fischgerichte üblich. Grundnahrungsmittel der indischen Küche sind Reis, Hülsenfrüchte und Weizen, der zu Brot unterschiedlicher Art verarbeitet wird.

Indische Beilagen und Zutaten für die Gerichte unterscheiden sich von Region zu Region. Grob lässt sich die indische Küche in die vier Himmelrichtungen unterteilen.

Die nordindische Küche ist bei uns in Europa am meisten verbreitet und somit auch am bekanntesten. Typisch sind Gerichte aus dem Lehmofen wie das berühmte Tandoori-Chicken oder Naan-Brot. Im Norden werden außerdem verhältnismäßig viele Milchprodukte verarbeitet. Dazu zählen der milde Käse Paneer, das indische Butterschmalz Ghee und Joghurt. Ebenso gibt es dort verhältnismäßig viele Fleischgerichte. Dem orientalischen Einfluss geschuldet ist die Verwendung von Nüssen, sowie Gewürzen wie Kreuzkümmel und Safran.

Ganz andere Essgewohnheiten gibt es im Süden Indiens. Dort steht vor allem Reis auf dem Speiseplan. Dieser wird gerne zu scharfen, meistens vegetarischen Currys serviert oder zu Reispfannkuchen verarbeitet. Auch die Verwendung von roten und grünen Chilis ist typisch für die südindische Küche. Ebenfalls charakteristisch ist die Verarbeitung von Kokosnuss, geraspelt in Chutneys oder in Form von Kokosmilch oder Kokosöl. Zu den verbreitetsten Gerichten gehören das zu Reis servierte Linsengericht Sambar und Biryani, ein Reisgericht mit Gemüse und manchmal Fleisch.

Im Westen und Osten Indiens gibt es dagegen ein großes Angebot an Fisch und Schalentieren. Die ostindische Küche ist zudem berühmt für ihre Süßspeisen wie Kheer, einen indischen Reispudding. Doch so verschieden die Regionen auch sind, sie teilen im Grunde die gleichen Grundnahrungsmittel.

Besonders bekannt ist Indien außerdem für seine Gewürzmischungen. Diese bestehen unter anderem aus Bockshornkleesamen, Kurkuma, Curryblättern, Kreuzkümmel, Fenchelsamen, Gewürznelken, Muskat, Zimt, Ingwer, Chili, Koriander und Kardamom. Was viele vielleicht nicht wissen: Gewürze sind nicht nur wichtig für die leckeren indische Speisen, sondern auch für Getränke wie den beliebten Chai-Tee.

Ein ebenfalls sehr beliebtes indisches Getränk ist das Lassi. Es wird gern zu scharfen Speisen getrunken, da es – im Gegensatz zu anderen Getränken – durch den Fettgehalt die Schärfe des Essens mildert und seine Verdaulichkeit erhöht. Lassi wird aus Wasser oder Milch mit Joghurt im Mischungsverhältnis 1:1, oder auch 1:2 hergestellt. Bei der süßen Variante sind meist Zucker und Safran, Fruchtsaft oder pürierte Früchte enthalten. Die salzig gewürzte Variante ist als Namkin-Lassi bekannt. Das Bhang-Lassi ist eine besondere indische Variante, denn sie enthält getrocknete Cannabisblätter oder -blüten. Das Bhang-Lassi wird bei Festen wie beispielsweise beim Shivaratri zu Ehren Shivas konsumiert.

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