E-Mobilität erleben
„Eine saubere Sache, die noch Potential besitzt“
Nach drei Wochen E-Mobilität zieht Guller-Leser-Tester Sven Sailer ein Fazit. „Das Testen der E-Mobilität war sehr aufschlussreich und im doppelten Sinn eine saubere Sache. Der starke und zugleich leise Antrieb ist spitze und zeitgleich wird die Umwelt nur sehr minimal belastet. Die eletrische Fahrweise und Technik, die dahinter steckt, ist schon klasse. Mit den Feinheiten und vielen Einstellmöglichkeiten des Elektroantriebs 'zu spielen' war aufregend, aber auch anspruchsvoll, das heißt man sollte auf alle Fälle dafür begeisterungsfähig sein, um das Potenzial dieser Antriebsart voll ausschöpfen zu können.
Handlungsbedarf
Gut überlegt sein will die Entscheidung zwischen einem Hybrid- oder reinen Elektroauto. Für mich, als Mieter einer Dachgeschoss-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, galt als Ziel bei diesem Test herauszufinden, wie gut ich mit der Energieversorgung an öffentlichen Ladesäulen zurecht komme.
Zwar ist ein Netz mit Ladesäulen vorhanden, aber aus meiner Sicht muss dieses weiter ausgebaut werden, damit Elektroautos eine echte Alternative zum Benziner oder Diesel darstellen können. Noch sind die Ladesäulen dünn gesät und der Ladeplatz sollte nicht von Fremdparkern besetzt sein. Der Stecker zum Laden und der Anschluss am Fahrzeug sollten passen und die Säule nicht defekt sein. Diese Punkte sorgten für die eine oder andere Herausforderung. Eine weitere Überlegung: Wenn bald immer mehr E-Autos auf den Straßen unterwegs sein werden, muss man schon einiges Glück haben, eine freie Ladesäule anzutreffen.
Fakt ist, das elektrische Fahren hat mir sehr großen Spaß bereitet, aber für mich als Mieter kommt leider erst mal kein Elektroauto in Frage. Das macht für mich erst Sinn, wenn das Laden an meiner heimischen Steckdose möglich ist und das Netz öffentlicher Ladesäulen weiter stark ausgebaut wird.“
Auch Leser-Testerin Irina Obert hat sich in den vergangenen drei Wochen intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. „Die Hybrid-Technologie macht zweifelsohne Autofahren zum Vergnügen. Die Testphase war durch sehr viel Fahrspaß begleitet. Zügiges Anfahren, sehr leises Fahren sowie optimaler Sitzkomfort und weitere Extras machten auf längeren Strecken den Outlander für mich aus.
Wahlfreiheit
Die Möglichkeiten, die Fahrassistenz zu testen, die Vorteile wahrzunehmen und bewusst zu nutzen, kostete am Anfang etwas Überwindung, aber war zum Ende hin für mich dann unverzichtbar. Die reine elektrische Leistung per Knopfdruck für den Stadtverkehr aufzuheben oder für spritziges Fahren auf der Autobahn unterstützend zu nutzen – diese Wahlfreiheit ließ ich mir allerdings nicht nehmen.
Kurzstrecken rein elektrisch zu absolvieren, kam meinem Umweltschutzgedanken sehr entgegen. Besonders, weil ich die Sonnenenergie aus der heimischen Photovoltaikanlage dafür nutzen kann. Laden an öffentlichen Säulen erwies sich für mich als sehr herausfordernd: entweder hatte man keine passende RFID-Karte oder nicht die richtige App; zwar ausgewiesene Lademöglichkeiten, aber vor Ort leider keine funktionsfähige Ladesäule. Noch viel ärgerlicher waren aber durch Verbrennerfahrzeuge blockierte Ladepunkte. Daher war ich froh, dass ich jeder Zeit auf Benzin zurückgreifen konnte.
In Punkto Lade-Infrastruktur kann Baden-Württemberg leider noch nicht glänzen. Meine Traumvorstellung – Vorfahren, Handy an die Ladesäule halten, Stecker rein und Laden – funktionierte äußerst selten. Keine einheitlichen Ladevoraussetzungen machen es schwierig, sich in unbekannter Umgebung zu Recht zu finden.
Und warum Ladesäulen immer im Freien stehen, hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Sogar in der Kombination mit einer Tankstelle, sind Ladestationen nicht überdacht.“
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