IHK-Geschäftsführer Simon Kaiser
Chancen für passende Ausbildungs
Ortenau. Praktika, Berufsinfomesse und Profiling: Im Gespräch mit Rembert Graf Kerssenbrock gibt Simon Kaiser, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für den Bereich Aus- und Weiterbildung, Tipps für Bewerber.
Welche Möglichkeiten gibt es derzeit für Bewerber um Ausbildungsstellen, sich über Berufe und Betriebe zu informieren?
Das IHK-Berufsprofiling ist ein bewährtes Werkzeug, wenn es um die Frage geht, welcher Beruf zu mir, meinen Interessen und Fähigkeiten passen könnte. Kostenlose Anmeldungen sind unter www.suedlicher-oberrhein.ihk.de/berufsprofiling möglich, die nächsten Termine in Offenburg sind am 12. März, 9. April und 14. Mai. Außerdem stehen die Ausbildungsberater unserer Kammer, aber auch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit sowie die Online-Ausbildungsstellenbörsen zur Verfügung. Im Mai dieses Jahres wird es zum Glück auch wieder die Berufsinfomesse in Offenburg geben. Auch da informieren die IHK-Ausbildungsberater über die Möglichkeiten der dualen Ausbildung und des dualen Studiums.
Sind wieder Praktika möglich?
Ja, Praktika sind definitiv wieder möglich, aber die Zahl der Plätze ist noch nicht wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie. Viele Betriebe haben alle Hände voll zu tun, ihren Betriebsablauf in der Omikronwelle stabil zu halten, und haben deshalb aktuell wenig Kapazitäten. Aber das ändert sich bereits deutlich.
Lieferengpässe und andere Erschwernisse: Gibt es Auswirkungen auf Ausbildung und Auszubildende?
Nein, da sehe ich keine Verbindung. Das Ausbildungsengagement der regionalen Wirtschaft bewegt sich auf sehr hohem Niveau. Der Fachkräftemangel ist ja struktureller und nicht konjunktureller Art, was den Betrieben durchaus bewusst ist. Selbst in den dunkelsten Monaten der Pandemie überstieg bei uns in der Region das Angebot an Ausbildungsplätzen immer die Zahl der gemeldeten Bewerber.
Steigen die Angebote, Ausbildung und Studium miteinander zu verbinden?
Ja, das ist ein Trend. Gerade die Hochschule Offenburg ist da sehr aktiv und hat in Abstimmung mit uns das Modell „Studium plus“ entwickelt. Am Ende verfügen die Absolventen nicht nur über einen IHK-Abschluss, sondern auch über einen Bachelor. Aufgrund des hohen Praxisbezugs erfreut sich dieses Modell auch bei den Betrieben wachsender Beliebtheit. Die Absolvent benötigen einfach deutlich weniger Einarbeitung als ein klassischer Hochschulabsolvent.
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