E-Werk Mittelbaden
Stadt Kehl erhöht ihre Anteile am Energieversorger
Offenburg Die Stadt Kehl stockt ihre Unternehmensanteile an der Elektrizitätswerk Mittelbaden AG & Co. KG (E-Werk Mittelbaden) auf: Ab dem 1. Januar hält der städtische Eigenbetrieb, Technische Dienste Kehl (TDK), fünf Prozent. Bislang waren es nur 0,18 Prozent. Damit hat die Stadt auch einen Sitz im Aufsichtsrat.
EnBW gibt ab
Möglich wurde dies, durch den Verkauf von Anteilen durch andere Anteilseigner: Den größten Teil trägt die EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH mit 3,13 Prozent bei. Die Stadt Lahr, Eigenbetrieb Bäder, Versorgung und Verkehr Lahr, verkauft 0,82 Prozent, die Offenburger Stromholding GmbH 0,72 Prozent und die Energiewerk Ortenau Beteiligungsgesellschaft (EWO) 0,15 Prozent ihrer Anteile. Die Stadt Lahr ist nun mit 28,58 Prozent der größte Anteilseigner vor der EnBW.
"Die regionalen Versorger stehen vor großen Herausforderungen", so Bodo Moray, Geschäftsführer der EnBW-Tochter Netze BW GmbH und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des E-Werks Mittelbaden. Beide Unternehmen blieben weiter eng verbunden.
Manuel Tabor, Oberbürgermeister von Achern, sprach stellvertretend für alle sieben Kommunen, die sich im EWO zusammengeschlossen haben. Er sieht in der Aufstockung der Kehler Anteile ein Abrunden der kommunalen Beteiligung, die ein Gewinn für alle sei. Das EWO hat zwar nur 0,15 Prozent seiner Anteile an Kehl abgegeben, verzichtet aber dafür auf einen zweiten Sitz im Aufsichtsrat.
Tilmann Petters, Bürgermeister Stadt Lahr, sieht die Weichen für eine zukunftsorientierte Entwicklung des Energieversorgers gestellt. Gemeinsam mit den anderen kommunalen Partnern in der Metropolregion Ortenau werde die kommunale Zusammenarbeit ausgebaut. "Wir brauchen den regionalen Zusammenschluss, um eine starke Stimme zu haben", stellt Oliver Martini, Bürgermeister der Stadt Offenburg, fest.
Als nachhaltig, wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sieht Wolfram Britz, Oberbürgermeister Kehl, das größere Engagement der Stadt. "Wir können nun Projekte in Angriff nehmen, die für Kehl eine große Bedeutung haben." Britz nennt die Umstellung der Straßenbeleuchtung, den Ausbau von Solar- und Windenergie und das Thema Batteriespeicher.
"Wir wollen gemeinsam mit den Kommunen die Energiewende vorantreiben", betont Bernhard Palm, Vorstand des E-Werks Mittelbaden. Kehl sei dabei ein wichtiger Partner, denn die Stadt sei ein zentraler Knotenpunkt in der Energieversorgung in Baden. Palm betont, dass das E-Werk bis 2027 pro Jahr 100 Millionen Euro in das Netz, aber auch in den Ausbau von Fotovoltaik, Windkraft und Batteriespeichern investieren wolle. Mit Blick auf den Kehler Hafen fragt Palm: "Wie können künftig Windenergieanlagen angeliefert werden? Der Kehler Hafen kann zu einem zentralen Standort für den Umschlag in Südbaden werden."
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