Diabtesschulung des Ortenau Klinikums
Was macht Zucker im Körper?
Offenburg (st) Ein Expertenteam der Kinderklinik Ortenau am Ortenau Klinikum in Offenburg hat kürzlich in Zusammenarbeit mit der Hertha-Wiegand-Schule von Diabestes betroffene Kinder und Jugendliche bei einer mehrtägigen Diabetesschulung in die Klinik betreut. Insgesamt acht Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 13 Jahren konnten an diesem besonderen Klinikaufenthalt teilnehmen, den die Kinderklinik Offenburg Betroffenen regelmäßig anbietet. Die Kinder und Jugendliche verbrachten vier Tage in der Klinik, um ihre Krankheit gemeinsam mit betroffenen Gleichaltrigen und Experten unterschiedlichster Fachabteilungen noch besser zu erkunden und den Umgang damit zu verbessern.
Nachdem die jungen Patienten eingecheckt und ihr Quartier auf der Kinderstation bezogen hatten, standen zunächst ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen mit Diabetes im Mittelpunkt. "An Diabetes Typ1 erkrankte Kinder und Jugendliche werden in ihrem Alltag mit Freunden, in der Schule und in der Familie immer wieder vor besondere Herausforderungen gestellt", berichtet Kinderarzt Ingo Sum, der die ärztliche Leitung der Schulungen innehat. Im gemeinsamen Austausch konnten die Teilnehmenden sich gegenseitig Tipps und Tricks vermitteln, die Wege aus oft erlebten Einschränkungen aufzeigten. "Meist wünschen sich die betroffenen Kinder und Jugendlichen, dass ihr Umfeld sehr gut über die Krankheit informiert ist und ganz normal mit ihnen umgeht", berichtet Sum.
Unheilbare Erkrankung
Der Diabetes stellt eine unheilbare, chronische Stoffwechselerkrankung dar, welche mit hohen Blutzuckerwerten einhergeht. Das Fehlen des körpereigenen Hormons Insulin muss mit regelmäßigem Spritzen oder einer Insulinpumpe abgestimmt ersetzt werden. Der richtige Umgang mit der Krankheit stellt tagtäglich für die Betroffenen eine große Aufgabe dar, die Disziplin und viel Wissen über Ernährung, Bewegung und Funktion des eigenen Körperstoffwechsels, aber manchmal auch Krisenmanagement bei Über- oder Unterzucker erfordert.
Während der Diabetes-Schulung erarbeiteten die Kinderärzte des Ortenau Klinikums mit den jungen Patienten grundlegende physiologische Zusammenhänge, wie ihr Körper auf unterschiedliche Insuline reagiert und wann sie sich welches Insulin verabreichen müssen, um ihren Blutzuckerwert stabil zu halten. Darüber hinaus leiteten die Mediziner die Kinder und Jugendlichen an, wie sie sich in kritischen Situationen, die unter Umständen schnell lebensbedrohlich werden können, verhalten müssen. "Unser Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen ein hohes Maß an Kompetenz zu übertragen und Verantwortung zu vermitteln, um in der Schule und bei Freizeitaktivitäten bestmöglich mit der Krankheit leben zu können", so Kinderarzt Sum.
Richtige Ernährung
Ein zweites, wichtiges Thema der Schulung war die Ernährung. Es wurde vom Team der Diabetesberaterinnen des Ortenau Klinikums alltagsnah und spielerisch aufgegriffen. Nahrungsmittel beurteilen, Kohlenhydrateinheiten ermitteln und gemeinsam leckeres, schmackhaftes Essen kochen, standen selbstverständlich auf dem Programm. Zu einer erfolgreichen Therapie zur Einstellung des Blutzuckers gehört zudem regelmäßige Bewegung. Mit Anleitungen zum Frühsport, einem Schwimmbadbesuch und anderen aktivierenden Spielen sorgten Physiotherapeutinnen des Ortenau Klinikums auch in diesem Bereich für viel Abwechslung.
Ein Kunstprojekt in Zusammenarbeit mit der Hertha-Wiegand-Schule rundete den vielfältigen Stundenplan ab. "Die Kinder und Jugendlichen erarbeiteten mit einer Klinikpsychologin und den Lehrkräften der Klinikschule Themen der Krankheitsbewältigung“, berichtet Klaus Radetzky, Rektor der Hertha-Wiegand-Schule. Schließlich räumte die Schulung auch den Eltern die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch und der Beratung durch die Fachleute ein.
"Auch für unser gesamtes Diabetesteam und die Lehrkräfte der Hertha-Wiegand-Schule waren die Schulungen erneut sehr bereichernd", versichert Kinderarzt Sum. Alle freuten sich bereits auf den Herbst. Dann ist eine neue Diabetes-Schulung bereits geplant.
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