Die richtige Ernährung bei Gluthitze
Nur leichte Kost und trinken, trinken, trinken
Ortenau (tf). Gerade in der wärmeren Jahreszeit ist es sinnvoll, auf seine Ernährung zu achten. Doch was passt, wenn die Temperaturen die 30-Grad-Marke knacken? Der wichtigste Punkt dabei ist das regelmäßige Trinken, wie Luzia Bollack-Beuschlein vom Ernährungszentrum Ortenau erklärt: "Unser Gehirn reagiert sehr empfindlich auf zu wenig Flüssigkeit. Kopfschmerzen und Schwindel bis hin zu Kreislaufproblemen können die Folge sein."
Dabei sollte nicht auf das Durstgefühl gewartet werden, denn dies trete erst auf, wenn dem Körper schon zu viel Wasser fehle. Die empfohlene Trinkmenge für Kinder sei mindestens ein Liter und für Erwachsene 1,5 bis zwei Liter pro Tag. „Bei hohen sommerlichen Temperaturen steigt der Bedarf leicht auf die doppelte Menge“, warnt Bollack-Beuschlein. Gerade auch bei Senioren sei das regelmäßige Trinken wichtig – eine gefüllte Karaffe auf dem Tisch könne eine gute Erinnerungshilfe sein.
Wasser oder ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees statt Limonade oder fertigem Eistee seien die erste Wahl. Durch das Zugeben von Gurkenscheiben, Beeren, Ingwer oder auch Zitronenscheiben entstehe ein erfrischendes Getränk. Auch die Temperatur der Getränke sei nicht unwichtig. "Eisgekühlte Getränke sind bei hohen Temperaturen nicht zu empfehlen. Sie erfrischen nur kurzfristig und können Magenbeschwerden hervorrufen. Da der Körper sie auf Körpertemperatur erwärmen muss, schwitzen wir stärker. Lauwarme Getränke nahe unserer Körpertemperatur schonen unseren Kreislauf“, rät Bollack-Beuschlein.
Flüssigkeit auch über Nahrung aufnehmen
Der Körper nehme Flüssigkeit aber auch über die Nahrung auf. Nicht umsonst seien in den heißen Mittelmeerländern kalte Gemüsesuppen so beliebt. An heißen Tagen helfe es zusätzlich, wasserhaltiges Obst und Gemüse zu essen. Als Snack oder Nascherei für unterwegs eigneten sich zum Beispiel Melone, Gurken, Cocktailtomaten oder Beerenfrüchte. Die reifen Obst- und Gemüsesorten hätten zudem einen hohen Anteil an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Sie seien leicht verdaulich und belasteten den Organismus wenig.
Auch Nüsse und Suppen würden dem Körper bei Hitze helfen. Durch das Schwitzen verliere er Salz, das am besten durch gesalzene Nüsse, leichte Suppen oder Schinken zurückgewonnen werde. Auch ein abwechslungsreicher Speiseplan sei wichtig – je bunter umso besser. Da die Regulierung der Körpertemperatur den Organismus beanspruche, sollte er durch zu üppige Mahlzeiten nicht noch stärker belastet werden. "Deshalb ist es sinnvoll, nicht zu viel auf einmal zu essen", rät Bollack-Beuschlein. In der praktischen Umsetzung heiße das, anstelle Schnitzel mit Pommes lieber Pellkartoffeln mit Kräuterquark oder einen bunten Salat mit Putenstreifen zu sich zu nehmen. Auch eine Gemüsebrühe mit unterschiedlichen Einlagen oder eine gebundene Gemüsesuppe würden sich anbieten.
Fasten hilft dem Körper
Um den Körper während der heißen Nächte nicht zu belasten, sei intermittierendes Fasten in den verschiedenen Varianten ebenfalls geeignet: In den eher kühlen Morgenstunden und dann nochmal am frühen Nachmittag werde gegessen, danach nichts mehr. Auf Alkohol und Kaffee sollte man in Hitzeperioden verzichten. Denn diese würden den Kreislauf belasten. Aber natürlich dürften Leckereien im Sommer nicht fehlen. Aus frischen Früchten lasse sich hervorragend schnell ein gesundes Eis zubereiten. Hiervon dürften Kinder dann gerne eine Portion zusätzlich naschen. „Ideal für zwischendurch sind ebenfalls ein Milch- oder Buttermilchshake mit frischen Früchten oder eine selbst gemachte rote Grütze", empfiehlt Luzia Bollack-Beuschlein.
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