Laub im Herbst
Mögliche Gefahr im Verkehr, ein Segen für Tiere
Offenburg (st) Der Herbst hat Einzug gehalten, und mit den kälteren Tagen beginnt auch der alljährliche Blätterfall. Bald bedeckt das Laub die Straßen und Gärten – und wird zur Herausforderung für die Technischen Betriebe Offenburg (TBO), aber auch zur wertvollen Ressource für die Tierwelt, schreibt die Stadt Offenburg in einer Pressemitteilung.
"Laub auf Straßen und Radwegen kann schnell zur Rutschgefahr werden", betont Harald Möschle, Abteilungsleiter Stadtbildpflege der TBO. Die Mitarbeiter der TBO seien im gesamten Stadtgebiet im Einsatz, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, doch eine besondere Herausforderung sei der zunehmende Müll im Laub. Dieser Störstoff mache es unmöglich, das Laub wie früher über Kompostierungsanlagen zu entsorgen. Stattdessen müsse es kostenintensiv als Straßenkehricht beseitigt werden.
Möschle weist darauf hin, dass die Anlieger selbst in der Verantwortung stehen, Gehwege sauber zu halten – dies gilt ebenso beim Winterdienst. Doch immer wieder werde beobachtet, dass Laub von den Gehwegen auf die Straße befördert werde, um die Verantwortung auf die Stadtreinigung zu verlagern. „Das führt oft zu einem Teufelskreis, da der nächste Windstoß das Laub zurück auf den Gehweg weht“, erklärt Möschle.
Scherbentelefon
Die TBO seien bestens vorbereitet, dennoch sind sie auch auf die Mithilfe der Bürger angewiesen. Wer Auffälligkeiten oder gefährliche Laubansammlungen entdeckt, kann diese ganzjährig über das „Scherbentelefon“ unter 0781/9666666 melden.
Während das Laub für Verkehrsteilnehmer ein Sicherheitsrisiko darstellen könne, Sei es für die Tierwelt ein wahrer Schatz. Der Naturschutzbund (NABU) rät dazu, Laub im Garten oder auf Balkonen gezielt als natürlichen Lebensraum zu nutzen. Ein aufgeschichteter Laubhaufen biete einen idealen Unterschlupf für viele Tiere wie Igel, Insekten oder Amphibien. Eine dünne Laubschicht auf Beeten oder Pflanzkästen schütze den Boden vor Frost und verbessere langfristig die Bodenstruktur, da es den Boden vor dem Austrocknen schützt und organische Nährstoffe liefere. Durch diese Maßnahmen profitierten nicht nur die Tiere, sondern auch der Garten – im Frühjahr würden die Pflanzen kräftiger blühen und weniger anfällig für Frostschäden sein.
Naturnahe Gärten würden zudem dabei helfen, die Artenvielfalt zu fördern und den Tieren in der kalten Jahreszeit ein Zuhause zu bieten. Neben Laubhaufen könnten auch wilde Ecken mit Totholz, Brennnesseln und anderen Pflanzen wertvolle Rückzugsorte sein. Zudem empfiehlt der NABU, Hecken erst im Frühjahr zu schneiden, da deren Samen und Beeren im Winter eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel darstellen.
Weitere Informationen zur naturnahen Gartengestaltung und wertvollen Tipps für den Tierschutz gibt es auf der Webseite des NABU.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.