Paul-Gerhardt-Werk wächst um zwei Häuser
Kooperation mit Kirchengemeinde Baden-Baden
Offenburg (gro). Das Paul-Gerhardt-Werk in Offenburg steht in Verhandlungen mit der evangelischen Kirchengemeinde in Baden-Baden, die zwei Pflegeheime sowie eine Diakoniestation betreibt. Diese Einrichtungen sollen vom Paul-Gerhardt-Werk übernommen werden.
"Das Pflegeheim in Steinbach hat 90 Plätze und 35 Doppelzimmer", erläutert Eberhard Roth, Vorstand des Paul-Gerhardt-Werkes. "Ein weiteres Haus in der Weststadt hat 99 Plätze." Das Landesheimgesetz schreibe die Unterbringung der Bewohner in Einzelzimmern vor, deshalb werde in Steinbach ein Neubau nötig. Ein Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft sei bereits gefunden, die Verhandlungen liefen. Allerdings bewillige die evangelische Landeskirche den notwendigen Baukredit nicht, weil das Risiko für eine Kirchengemeinde zu hoch sei.
"Es handelt sich um zwei wirtschaftlich gesunde Häuser, die auch qualitativ alle Standards erfüllen", betonte Roth beim Pressegespräch. Den Baden-Badenern sei wichtig gewesen, dass die Häuser an eine diakonische Einrichtung gingen, so dass die Kirchengemeinde weiter präsent dort sein könne.
"Die ersten Grundsatzentscheidungen wurden bereits getroffen", so Roth. Am 11. Oktober habe der Kirchengemeinderat sich mehrheitlich für die Übergabe der Häuser an das Paul-Gerhardt-Werk gestimmt. Am 16. Oktober habe sich der Verwaltungsrat des Paul-Gerhardt-Werkes ebenfalls dafür ausgesprochen. Die Mitglieder seien am 25. Oktober informiert worden, der Kirchengemeinderat in Offenburg sehe diese Übernahmen ebenfalls positiv. Auch die Mitarbeiter der Häuser in Baden-Baden seien nun informiert, sie würden weiter nach dem dort geltenden Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst beschäftigt werden.
"Wir stehen ein wenig unter Zeitdruck wegen der laufenden Grundstücksverhandlungen", erklärte Roth. Er rechnet damit, dass Anfang 2019 die notwendigen Verträge unterzeichnet würden. "Wir sprechen bereits mit der Stadt Baden-Baden, damit das Grundstück möglichst schnell baureif wird", so Roth. Mit dem Bau könne dann im nächsten Jahr begonnen werden. In Baden-Baden sind derzeit 200 Mitarbeiter beschäftigt, in Offenburg arbeiten 450 Menschen beim Paul-Gerhardt-Werk. "Nach dem Zusammenschluss werden wir zwischen 650 und 700 Mitarbeiter haben", stellt Eberhard Roth fest. Dies bedeute auch wirtschaftlich ein Wachstum von 35 bis 40 Prozent. "Wir wollen weiterwachsen, um wettbewerbsfähig zu sein", so Eberhard Roth.
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