Aufstieg in die erste Segelflugbundesliga perfekt
Fliegergruppen Freudenstadt und Renchtal fliegen kommendes Jahr ganz oben
Luftsport in der Natur und mit der Sonne als Antrieb
Liga Start war Ende April. Nach spannenden 19 Ligarunden hat sich die Fliegergruppe Freudenstadt nun aus der zweiten Segelflugbundesliga verabschiedet und als drittplatzierter den Aufstieg in die erste Segelflugbundesliga geschafft.
Einige Sportflieger der Fliegergruppe Renchtal e.V. waren ebenfalls am Aufstieg beteiligt. Tilman Fuchs aus Renchen-Ulm hat es sogar zweimal in die Tageswertung geschafft. Als Ziel haben sich die Musbacher Aufwindjäger gesetzt, die erste Liga auch zu halten. Nicht ganz einfach, da zahlreiche Vereine über ein deutlich größeres Pilotenpolster verfügen. In Musbach spürt man jedoch immer mehr, dass die Aufbauarbeit bei den Nachwuchspiloten zunehmend Früchte trägt. So haben neben den erfahrenen Piloten auch die Jugendlichen maßgeblich zum Aufstieg in die Segelflugbundesliga beigetragen.
Segelflugbundesliga ist ein Online Contest OLC im Internet
Die Segelflug-Bundesliga ist ein bundesweiter Mannschaftswettbewerb für Flugvereine, deren Piloten am Online-Contest (OLC) teilnehmen. In der Segelflug-Bundesliga des aktuellen Jahres fliegen die bestplatzierten 23 Vereine der Bundesliga des Vorjahres, plus sieben Aufsteiger aus der zweiten Bundesliga des Vorjahres. Weiterhin gibt es im OLC verschiedene internationale Wertungen, so dass quasi global alle Leistungsflüge online zu finden sind.
In der Segelflug -Bundesliga werden die drei tagesbesten Flüge eines Vereines bewertet und aufsummiert. Der Pilot wählt sich für seinen OLC-Flug die Strecke und die Abflugzeit selbst, dabei ist natürlich die angekündigte Thermik und Wetterentwicklung entscheidend. Der gesamte Flug wird über GPS-Daten exakt dokumentiert. Nach der Landung lädt der Pilot die digitalen IGC-Files in das OLC-Portal hoch. Die Wertungsflüge gehen oft über 500Kilometer und mehr und dauern bis zu acht Stunden. Übliche Standardstrecken führen in den Nordschwarzwald, über die Schwäbische Alp nach Bayern und über den Odenwald wieder zurück. Mit dieser Datenbasis ermittelt der OLC-Rechner automatisch das schnellste zweieinhalbstündige Flugfenster und berechnet eine Punktesumme für den Flug. Dabei werden selbstverständlich auch die Leistungsdaten des Segelflugzeuges in Form eines Indexes berücksichtig – so dass z.B. auch älteren Segelflugzeuge oder Segler mit kleineren Spannweiten eine faire Chance haben.
Wie in anderen Sportarten auch, so bleibt die Spannung während des gesamten Liga-Saison erhalten. Im Prinzip kann die Entscheidung, wer Sieger wird, in der letzten Runde fallen. Das lokale Wettergeschehen hat einen starken Einfluss.
Nicht zu halten war am kürzlich letzten Tag die Fliegergruppe Dettingen/Teck, die den Rundensieg erflogen. Die Dettinger Alb Piloten wurden überzeugende Deutsche Meister der zweiten Segelflugbundesliga, gefolgt vom Segelflugverein Mannheim. Die Fliegergruppe Freudenstadt, die im Team mit den Renchtäler Piloten fliegen, belegte Gesamtplatz 3. Die diesjährige Saison war durch teils extreme Wetterverhältnisse geprägt. In der Endabrechnung war das Deutschlandwetter dennoch relativ fair verteilt. Bis Mitte Juli herrschten teils australische Wetterbedingungen mit sehr hohen Wolkenbasen und mächtig starken thermischen Aufwinden. In diesem Zeitraum wollen die Musbacher Segelflieger noch nachlegen. Denn mehrfach wären auch von Musbach aus 1000 km möglich gewesen. Das belegten die Piloten von Winzeln-Schramberg mit mehreren 1000er Flügen.
Tilman Fuchs auch Renchen-Ulm zweimal in Tageswertung
Insgesamt 15 Musbacher Piloten schafften es unter die jeweils drei schnellsten Piloten einer Rundenwertung zu kommen. Stolze neunmal schaffte es Michael Buchthal. Damit bestätigte der ehemalige Weltmeister der Standardklasse (Rieti/Italien 2008) seine Extra-Klasse. Mit den Jugendlichen Marven Gründler (3x), Jakob Schick (3x) und Anton Harzer (2x) haben die Freudenstädter echte Nachwuchshoffnungen. Alle drei haben erst letztes Jahr ihre Segelfluglizenz erhalten. Ebenso konnte man auf die langjährig erfahrenen Piloten setzten. Hier trugen Timo Lehrke (5x), Martin Haug (5x), Frank Popp (3x), Hansjörg Rothfuß (3x), Christof Geißler (3x), Reiner Haist (3x), Tilman Fuchs (2x), Max Zeffler (2x), Constantin Wiegert (1x) ebenso zum Erfolg und Aufstieg bei.
Die Musbacher Segelflieger hoffen nun auf eine erfolgreiche Bundesligasaison im kommenden Jahr – die Motivation der Piloten ist zumindest sehr hoch.
Weitere Infos Segelfliegen siehe www.fliegergruppe-renchtal.de
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