Dr. Johannes Huber
Freiheit im Herzen und Wurzeln in Oberkirch

Augenarzt, Politiker, Künstler – Johannes Huber ist ein Mann mit vielen Facetten. Jetzt hat das Ehrenmitglied des FDP-Kreisverbands auch den Ortsverbandsvorsitz in jüngere Hände gelegt und etwas mehr Zeit. Zum Beispiel für Golf, denn sportlich ist er auch. | Foto: Michael Bode
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  • Augenarzt, Politiker, Künstler – Johannes Huber ist ein Mann mit vielen Facetten. Jetzt hat das Ehrenmitglied des FDP-Kreisverbands auch den Ortsverbandsvorsitz in jüngere Hände gelegt und etwas mehr Zeit. Zum Beispiel für Golf, denn sportlich ist er auch.
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Oberkirch Sie schmücken das Wartezimmer, aber auch andere Räume in der Augenarztpraxis des medizinischen Versorgungszentrums. Es sind moderne Gemälde, noch gegenständlich, aber reduziert. So zeigt das Bild im Behandlungsraum den Steuerstand eines Atomkraftwerks. Dr. Johannes Huber hat es nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima gemalt und sagt: "Ich finde den Atomausstieg richtig."

Das Ruder an jüngere Generation übergeben

Augenarzt, Künstler, Politiker – der gebürtige Oberkircher hat viele Facetten. Und er ist ein Mensch, der sich immer schon gerne eingebracht hat. Sei es als zweiter Vorsitzender des Ärztenetzes Renchtal, als Gründungspräsident des Lions Clubs Oberkirch-Schauenburg oder als Vorsitzender des FDP-Ortsverbands Oberkirch-Renchtal, den er 2009 mit aus der Taufe hob, um nur einige Ämter zu nennen. Im November hat der 68-Jährige nicht mehr für den Ortsverbandsvorsitz kandidiert. "Ich hatte den Eindruck, es ist die richtige Zeit, das Ruder an die jüngere Generation zu übergeben", sagt der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Töchtern und frischgebackene, stolze Opa. "Aber natürlich bleibe ich weiterhin ein politischer Mensch."
Politik war schon immer ein Thema in der Familie. Der Vater war Holzbildhauer und die Hubers mit fünf Kindern alles andere als reich. Später ging es ihnen finanziell besser. Aber der Augenarzt kann sich noch gut daran erinnern, wie die Ausgaben in seiner früheren Kindheit streng limitiert waren. Als sich der kleine Johannes bei seiner Einschulung darüber beschwerte, dass andere Kinder im Gegensatz zu ihm eine Schultüte hatten, meinte seine Mutter nur: "Die brauchst du nicht." Tatsächlich hatte er trotzdem eine sehr glückliche und geborgene Kindheit mit zwei jüngeren und zwei älteren Geschwistern. Und je älter die Kinder wurden, desto interessierter wurde am Tisch politisch diskutiert.
"Vor allem meine Mutter war politisch liberal positioniert, ohne je einer Partei anzugehören", so der Augenarzt. Im eher konservativ geprägten Renchtal, entsprach das nicht gerade dem Mainstream. Der Grund, warum er nach dem Abitur in die FDP eintrat, war der sogenannte Radikalenerlass Anfang der 70er-Jahre. "Ziel war es damals, linke Lehrer aus dem Schuldienst zu entlassen", sagt Johannes Huber. "Das hat mich empört." Nicht, weil er mit der linken Szene in irgendeiner Form sympathisiert hätte. Es ging ihm vielmehr um die Meinungsfreiheit und die Verteidigung des Grundgesetzes.
Noch heute liegen dem Liberalen die Freiheitsrechte besonders am Herzen und er wehrt sich gegen Bevormundung von oben. Selbstbestimmung fordert er nicht nur für die Bürger, sondern auch für Kommunen, Länder und Staaten.

Abschluss mit„magna cum laude“

Doch selbst wenn er sich in vielfältiger Form in der FDP engagierte – als Kreis-, stellvertretender Bezirksvorsitzender oder Kandidat für die Europawahl – schlug er beruflich eine andere Richtung ein. Huber studierte Medizin und schloss die Doktorarbeit mit „magna cum laude“ ab. Die Facharztausbildung absolvierte er an der Uni-Augenklinik in Heidelberg. Danach wären ihm beruflich alle Möglichkeiten offen gestanden. Jedoch: "Mein Herz hing immer daran, eine Praxis in Oberkirch zu eröffnen. Hier sind meine Wurzeln."
Wie will das Ehrenmitglied des FDP-Kreisverbands die gewonnene Freizeit genießen, nachdem auch die Nachfolge für den Ortsvorsitz geregelt ist? "Natürlich mit der Familie, ich spiele Golf und will auch mehr malen", verrät er. 
 
Dr. Johannes Hubers persönliche Favoriten
Johannes HuberLieblingsbücher:

  • "Selbstverbrennung", Hans Joachim Schellnhuber
  • "Das Ende der Evolution", Matthias Glaubrecht
  • "Die Schlafwandler", Christopher Clark

Lieblingsmaler:

  • Caspar David Friedrich
  • Gerhard Richter
  • George Grosz
Augenarzt, Politiker, Künstler – Johannes Huber ist ein Mann mit vielen Facetten. Jetzt hat das Ehrenmitglied des FDP-Kreisverbands auch den Ortsverbandsvorsitz in jüngere Hände gelegt und etwas mehr Zeit. Zum Beispiel für Golf, denn sportlich ist er auch. | Foto: Michael Bode
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