Ortenaukreis für Naturschutzprojekt ausgezeichnet
Kleinod für Insektenvielfalt

Verkehrsminister Winfried Hermann (links) überreicht Landrat Frank Scherer die Auszeichnung „Goldene Wildbiene“ als einem der Gewinner des Wettbewerbs „Blühende Verkehrsinsel“.   | Foto: Jürgen Tille-Koch
  • Verkehrsminister Winfried Hermann (links) überreicht Landrat Frank Scherer die Auszeichnung „Goldene Wildbiene“ als einem der Gewinner des Wettbewerbs „Blühende Verkehrsinsel“.
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Oberkirch-Nußbach (jtk). „Die Bienen summen in der Luft, erfüllen ihn mit Honigduft.“ Landrat Frank Scherer zitierte diese Zeile von Balou aus dem Dschungelbuch dem Anlass entsprechend bei der Auszeichnung des Ortenaukreises für den Erhalt von Grünflächen und Artenvielfalt. Auf dem Rastplatz „Kugeleck“ zwischen Nußbach und Oberkirch überreichte Landesverkehrsminister Winfried Hermann die Auszeichnung „Goldene Wildbiene“, da an dieser Stelle ein Beispiel für den Erhalt von Lebensraum für Insekten entstanden ist.

Artenvielfalt erhalten

Die Preisverleihung an den Ortenaukreis durch Minister Hermann fand auf der letzten Station seiner politischen Sommertour durchs Ländle statt. Er hob die Bedeutung des Projektes für den Erhalt der Artenvielfalt an den Straßen hervor, zu dem das Verkehrsministerium im vergangenen Jahr die Landkreise, Städte und Gemeinden aufgerufen hatte. Gesucht waren pollen- und nektarreich umgestaltete Flächen an kommunalen Kreisverkehren und Rastplätzen, die Insekten mithilfe heimischer Pflanzen Nistplätze und Nahrungsquellen bieten. „Im Sommer macht es mir Freude, wenn ich eine Verkehrsinsel sehe, die an diesem unerwarteten Raum in voller Blüte steht“, sagt der Minister und fährt fort: „Die Besonderheit dieser Gewinnerfläche ist das ganzheitliche Konzept. Neben dem hier errichteten 'Insektenhotel' steht der verwendete Wiesendrusch des Herkunftsgebietes Oberrheingraben für Regionalität und stützt den vorhandenen Pool der biologischen Vielfalt.“

25 Prozent verschwunden

Landrat Scherer dankt dem Ministerium für dieses Projekt mit Blick darauf, dass heute 25 Prozent der Insektenmasse verschwunden ist: „Von den 560 Wildbienenarten kämpft die Hälfte um ihr Leben. Wir haben seit 2007 die Grünflächen- und Artenvielfalt im Blick und sind glücklich, gemeinsam eine andere Lösung gefunden zu haben als Japan, das mit Bienendrohnen arbeitet.“

Kleinoasen für Insektenwelt

In einem Forschungsprojekt wurden geeignete Flächen für die Umsetzung dieses Projektes gefunden. In Zusammenarbeit mit Kreisen und Städten wird das Personal mit Blick auf den Erhalt von Lebensraum für Tiere und Pflanzen geschult. Simone Basler, Sachgebiets- und Projektleiterin im Ortenaukreis, hebt die Anerkennung für die gemeinsame Arbeit hervor. „Das Engagement der Mitarbeiter hat man genauso herausgespürt wie die Freude an der Teamarbeit für den Naturschutz. Diese Auszeichnung würdigt den Beitrag, solche Kleinoasen für die Insektenwelt zu erstellen.“

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