"BAAL" eröffnet das Europäische Forum am Rhein
Erfolgreiche Premiere für die Truppe und die Spielstätte
Neuried-Altenheim (arts). Am Samstag wurde die erste Stufe zur Eröffnung des Europäischen Forums am Rhein gezündet. Das Offenburger Theater "BAAL NOVO" bezog unter dem neuen Namen „Theater Eurodistrict BAden ALsace“ seine erste feste Spielstätte, und das an symbolträchtiger Stelle direkt am Rhein bei Altenheim, wo die Pierre-Pflimlin-Brücke Deutschland mit Frankreich verbindet.
Mit reichlich Ehrengästen, die die schicke rote Treppe rauf zum Theaterfoyer schritten, begann der Festakt. Staatssekretärin Petra Olschowski lobte Mut und Leidenschaft, diese Spielstätte dort zu etablieren, wo die Kraft Europa besonders zu erspüren sei. Frédéric Bierry, Präsident des Conseil Départemental du Bas-Rhin, begrüßte, wie hier Kunst und Kultur Grenzen überwinde. Landrat Frank Scherer sprach gar von einem Epizentrum deutsch-französischer Begegnungen, während Neurieds Bürgermeister Jochen Fischer schlicht Freude und Stolz für seine Gemeinde ausdrückte.
Schlüsselübergabe
Bevor der deutsche Crémant zum Anstoßen gereicht wurde, überreichte Hausherr, Investor und Architekt Jürgen Grossmann einen überdimensionalen Schlüssel an den Theaterintendanten Edzard Schoppmann. Der, noch gezeichnet von den Anstrengungen der vergangenen Wochen, die die ganze Truppe an ihre Grenzen gebracht hätte, dankte auch denen, die im Hintergrund gewirkt hätten, wie den Technikern die in kurzer Zeit wahre Wunder vollbracht hätten.
Dann öffneten sich endlich die Türen zur eigentlichen Spielstätte, einem wunderschönen Halbrund gleich einem antiken Theater. Als Eröffnungspremiere wurde die „Rheinsymphonie“ gegeben – geniales Werk des Kehler Künstlers Tilmann Krieg, das von der Zähmung des wilden Mannes Rhein erzählt, von den Römern bis heute. Sieben Schauspieler schlüpften in 23 Rollen. Edzard Schoppmann schuf ein stimmiges Bühnenbild, beherrscht von einer riesigen multifunktionalen Welle, Diana Zöller führte Regie, Matthieu Singuerlet bereitete live den musikalischen Hintergrund. 15 Szenen spiegelten eindrücklich die nicht immer schöne Geschichte des „Vater Rhein“ wieder. Gutenberg, Goethe, das Rheingold, die Pest, Kriege, die neuen Zeiten, des wilden Mannes Zähmung schließlich – gemeint ist die Begradigung des Flusses durch Tulla – wurden eindringlich und bravourös von Benjamin Wendel in Szene gesetzt.
Eröffnungswoche
Weitere Vorstellungen der "Rheinsymphonie" finden in der Eröffnungswoche am Freitag und Samstag, 4. und 5. Oktober, jeweils um 20 Uhr statt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.baalnovo.com.
Auch zum Tag der deutschen Einheit bietet das "Theater Eurodistrikt BAden ALsace" ein Programm für Klein und Groß: Ab 18 Uhr wird die Ausstellung "Recontres – Begegnungen mit Zeichnungen von Rainer Ehrt über Begegnungen zwischen deutsche und französischen Literaten, Malern, Komponisten und Politikern mit Texten von Manfred Hammes" eröffnet.
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