Keine Fusion geplant
Volksbank Lahr auf solidem Wachstumspfad
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- Peter Rottenecker (l.), Vorstandsvorsitzender der Volksbank Lahr, und Vertriebsvorstand Reiner Richter konnten gute Zahlen verkünden.
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Lahr (mak) "Wir sind auf einem soliden Wachstumspfad", sagte Peter Rottenecker, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Lahr, bei der Bilanzpressekonferenz am vergangenen Mittwoch, 5. Februar, im Wertehaus in Lahr. Trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds konnte die Bank ihr betreutes Kundenvolumen um 2,1 Prozent auf 6,486 Milliarden Euro steigern. Während sich die Bilanzsumme leicht um 1,4 Prozent auf 3,215 Milliarden Euro verringerte, zeige die Entwicklung im Kredit- und Anlagegeschäft die Stärke der genossenschaftlichen Bank.
Denn das betreute Kundenkreditvolumen erhöhte sich um 2,9 Prozent auf 2,670 Milliarden Euro, wobei die bilanziellen Kundenkredite - das sind die Inanspruchnahme der Darlehen und der Kontokorrentlinien - um 2,4 Prozent auf 2,432 Milliarden Euro wuchsen. Insgesamt wurden neue Kredite mit einem Volumen von 276 Millionen Euro vergeben, eine leichte Steigerung um 0,6 Prozent.
"Eine Trendwende hin zu einer stärkeren Kreditnachfrage haben wir auch im Jahr 2024 nicht gesehen. Der lange Immobilienboom ist vorbei und auch die Investitionsfreudigkeit in Deutschland insgesamt ist noch nicht zurück", resümierte Rottenecker. Trotzdem wolle die Volksbank Lahr an ihrer nachhaltigen Wachstumsstrategie im Kreditgeschäft festhalten. Mit Blick auf die insgesamt schlechte Wirtschaftslage und die zunehmenden Insolvenzen stellten sich viele Experten die Frage, welche Risiken die Banken im Kreditgeschäft in diesen unsicheren Zeiten eingehen würden. "An dieser Stelle ist es mir sehr wichtig zu betonen, dass wir mit unserem überdurchschnittlichen bilanziellen Eigenkapital, welches im Jahr 2024 um ordentliche 6,1 Prozent auf nunmehr 346,7 Millionen Euro angestiegen ist, mögliche Kreditrisiken sehr gut abfedern können", führte Rottenecker aus.
Die bilanziellen Einlagen gingen um fünf Prozent zurück, was sich auf die Bilanzsumme auswirkte, die leicht zurückgegangen ist. Gleichzeitig konnte das betreute Kundenanlagevolumen, das Wertpapiere, Bauspareinlagen und Versicherungen umfasst, um 1,5 Prozent auf 3,816 Milliarden Euro gesteigert werden. "Wir haben 2024 festgestellt, dass unsere Kunden sehr schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren", so der Vorstandsvorsitzende weiter.
Spitzenjahr
Gemeinsam mit den genossenschaftlichen Partnern blicke die Bank auf ein Spitzenjahr zurück, sagte Rottenecker und verwies auf die erzielten Ergebnisse: Allein bei den Fondssparplänen seien 2.791 neue Abschlüsse mit einem Volumen von 180,1 Millionen Euro erzielt worden: "So viele wie noch nie bei der Volksbank Lahr." Sie seien für viele Kunden ein geeignetes Instrument in volatilen Zeiten. Auch bei den Lebens- und Rentenversicherungen habe die Bank einen Topwert erzielt. Das Volumen der Abschlüsse belaufe sich auf 82,1 Millionen Euro. Die sei ein Beleg dafür, dass Versicherungen eine wichtige und unverzichtbare Säule für die Vermögensplanung und die private Altersvorsorge seien. Aufgrund der gestiegenen Bauzinsen würden viele Kunden wieder auf das Bausparen setzen. "Der Wunsch nach dem Eigenheim ist nach wie vor da", sagte Reiner Richter, Vertriebsvorstand der Volksbank Lahr. Im vergangenen Jahr habe man 1.394 Verträge mit einem Bausparvolumen von 74,9 Millionen Euro abschließen können.
Der Zinsüberschuss habe um 700.000 Euro auf 42,7 Millionen Euro gesteigert werden können, das Provisionsergebnis habe um eine Millionen Euro auf 22,3 Millionen Euro zulegen können. Insgesamt sei der Zins- und Provisionsüberschuss um 2,8 Prozent auf 65 Millionen Euro angewachsen.
Die Volksbank Lahr habe zudem ihre Kontomodelle modernisiert und belohne die Treue ihrer Kunden mit dem neuen Loyalo-Programm. Kunden würden von einem gestaffelten Belohnungssystem mit den Status Bronze, Silber, Gold und Platin profitieren – für viele treue Kunden bedeute das niedrigere oder sogar keine Kontoführungsgebühren.
Keine Fusion geplant
Die Bank setze weiterhin auf persönliche Beratung und investiere in ihr Filialnetz. "Es wird keine Filiale geschlossen", betonte Rottenecker. Ein klares Bekenntnis zum Standort sei der geplante Neubau in Gengenbach, dessen notarieller Grundstückskauf im November 2024 abgeschlossen wurde. Die Filiale in Rust werde seit Jahresbeginn modernisiert, während der Standort Ichenheim in die ehemalige Sparkassenfiliale umziehen werde.
In Sachen einer etwaigen Fusion "steht momentan nichts an", so Rottenecker. "Wir fühlen uns wohl."
Für 2025 erwartet der Vorstandvorsitzende eine Fortsetzung des Wachstumskurses und ein Ergebnis über dem hohen Niveau von 2024. Zulegen möchte die Bank allerdings bei den Mitgliederzahlen. Im vergangenen Jahr habe sie einen Verlust von 100 Mitgliedern hinnehmen müssen. Vor allem junge Kunden sollen von dem Genossenschaftsmodell überzeugt werden. "Hierbei gehen wir mit großem Optimismus voran", so Peter Rottenecker abschließend.
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