100-jähriges Firmenjubiläum
Feierlichkeiten bei Carl Padberg Zentrifugenbau
Lahr (st). Bei besten Wetterverhältnissen feierte das Lahrer Traditionsunternehmen Carl Padberg Zentrifugenbau GmbH, kurz CEPA, am 22. Mai sein 100-jähriges Jubiläum und begeisterte die Gäste mit spannenden Einblicken hinter die Kulissen.
Der visionären Idee von Firmengründer Carl Padberg ist es zu verdanken, dass das Unternehmen 1922 gegründet wurde. Inmitten von inflationären Zeiten setzte Carl Padberg unter anderem auf den Vertrieb von hochdrehenden Röhrenzentrifugen, die die Firma Padberg heute selbst herstellt und erfolgreich vertreibt.
Firmengeschichte
Mit seinem plötzlichen Tod sechs Jahre später, war es an seinem Sohn, Werner Padberg, die Firma weiterzuführen. Michaela Vinnay, Geschäftsführerin, und Thomas Vinnay, technischer Leiter, stellten die Herausforderungen in jener Zeit beeindruckend dar. So brachte Werner das Unternehmen nach den Kriegswirren allein durch die Reparatur und den Bau von eigenen Milchzentrifugen durch. Jahre später hatte sich das Unternehmen soweit erholt, dass die Erfolgsgeschichte ihren Lauf nahm. Zentrifugen wurden sowohl für den Bereich Entölung als auch für die Pharmazie und Chemie entwickelt und vertrieben - und das sehr erfolgreich auf nationalen wie internationalem Parkett. Die große Herausforderung der Zeit erkannte Werner bereits 1972, als er zum 50-jährigen Firmenjubiläum feststellte, dass Computer zwar "mehr und mehr das geschäftliche Leben bestimmen werden", es aber kritisch werden könnte, "wenn Menschen anfangen wie Maschinen zu denken". Heute stehe man stattdessen an der Schwelle der künstlichen Intelligenz, beschrieb Thomas Vinnay und sieht hier "die Gefahr, dass der menschliche Geist dabei mehr und mehr verkümmert", wenn die künstliche Intelligenz den Menschen das Denken abnehme.
Oberbürgermeister Markus Ibert nahm die Feierlichkeiten zum Anlass, um dem Jubilar zu gratulieren und seinen Dank auszurichten, dass CEPA seit Jahren ein wichtiger und zuverlässiger Arbeitgeber der Region sei. Den Gratulationen schloss sich Tobias Kern, Syndikusrechtsanwalt der wvib Schwarzwald AG an und musste mit einem Schmunzeln feststellen, dass die langjährige Mitgliedschaft von CEPA bereits beim 50. Jubiläum bestand. Brigitta Schrempp, Vizepräsidentin der IHK Südlicher Oberrhein, wies in ihren Glückwünschen darauf hin, dass im Bereich der IHK nur wenige Firmen soweit kämen, ein 100-jähriges Jubiläum zu feiern.
Aktuelle Themen
Uwe Kirchgässner, zweiter Geschäftsführer, beschrieb auf beeindruckende Weise, welche aktuellen Themen speziell im Bereich der Forschung und Entwicklung aktuell vom Unternehmen verfolgt werden. Dazu gehören das Batterierecycling sowie die Digitalisierung eines optimierten Lithium-Ionen-Batterie-Konzeptes. Als Herausforderung nannte er den aktuellen Fachkräftemangel und die Aufgabe, die unterschiedlichen Interessen der Generationen miteinander in Einklang zu bringen.
Im Anschluss hatten die Gäste die Gelegenheit, sich von den vielfältigen Anwendungen und Einsatzgebieten der Produkte im Rahmen einer Werkführung zu überzeugen. "Man stelle sich nur vor, dass die Partikel in unserer Röhrenzentrifuge Z 11 mit 80.000*g an die Zylinderwand geschleudert werden. Zur Orientierung: Die Silver Star Achterbahn im Europa-Park in Rust presst uns mit maximal 3,8*g in den Sitz", beschrieb Michaela Vinnay während ihrer Führung.
Das soziale Engagement der Firma wurde auch an diesem Tag mehr als deutlich. Anstelle von Geschenken hatte CEPA die Gäste im Vorfeld um eine Spende für den Verein "Gemeinsam Europa e. V." gebeten, um somit betroffene ukrainische Familien zu unterstützen.
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