Museumspädagogik im Stadtmusem
Wenn nicht nur Kinder Spaß haben
Lahr (krö). Museen können Geschichten erzählen, wahre Erlebniscenter, Fundgruben, Abenteuerspielplätze und nicht nur eintönige Ausstellungsräume mit leblosen Objekten sein. Die Art der Präsentation ist entscheidend. Der Besuch eines Museums kann neben der Vermittlung von Wissen auch mit viel Spaß erlebt werden. Dies gilt für Erwachsene, aber insbesondere für Kinder. Dies zu gewährleisten, ist die Aufgabe der Museumspädagogen.
Besuch wird zum Erlebnis
Museumspädagogik ist der Sammelbegriff für alle Formen der Vermittlung im Museum. Kindern einen Museumsbesuch zu einem Erlebnis zu machen, ist dabei eine ganz besonders wichtige Aufgabe. Doch Kinder sind nicht gleich Kinder. Jede Altersgruppe hat andere Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interessen. Daher sind zielgruppengenaue Konzepte für den richtigen Umgang mit den jeweiligen Altersgruppen gefragt. Wie die museumspädagogische Arbeit im Stadtmuseum Lahr aussieht, erläuterte Silke Höllmüller. „Der Besuch soll Lust auf geschichtliche Zusammenhänge machen und die reichhaltige Geschichte Lahrs kleinen und großen Besuchern näher bringen. Damit ermöglicht unsere Arbeit möglichst vielen Menschen die Teilhabe am kulturellen Erbe der Stadt und an gesellschaftlichen Diskussionen", so Höllmüller.
Das Museum verstehe sich als Ort des lebenslangen Lernens, das über historische Objekte einen Zugang zu geschichtlichen Themen verschaffe. Die Anknüpfung an zeitgeschichtliche Themen rege hierbei zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte an und vermittele Verständnis für oftmals komplexe Zusammenhänge der Gegenwart. "Die Inhalte verständlich aufzubereiten und diese mit unterschiedlichen Methoden zu vermitteln, ist die Aufgabe der Museumspädagogik", sagt die Expertin. Um dies zu ermöglichen, bietet das Stadtmuseum regelmäßig stattfindende Angebote: Führungen für Individualbesucher und Gruppen, Familien- und Themenführungen, Führungen verbunden mit Praxisangeboten, Aktionstage, Workshops, Veranstaltungen mit Vorträgen und Debatten, Sommerferienprogramme sowie Mitmach-Programme.
Mitmach-Programme
Die Mitmach-Programme richten sich an Kinder und Erwachsene. Sie finden an jedem zweiten Sonntag im Monat in der einstigen Tonofenfabrik als Mitmach-Atelier von 12 bis 15 Uhr, ab Januar von 14 bis 17 Uhr, sowie von März bis Oktober jeden dritten Sonntag im Monat in der Römeranlage von 14 bis 17 Uhr statt. Ohne Voranmeldung und gegen einen geringen Materialbeitrag kann hier nach Herzenslust gewerkelt werden. Ziel ist es, dass die Besucher etwas (gemeinsam) gestalten. Jede Veranstaltung beschäftigt sich mit einem anderen Thema der Lahrer Geschichte. So werden zum Beispiel in Anbindung an die traditionsreiche Verpackungsindustrie Wellpappe-Hocker gestaltet. Bei der Konzeption des Stadtmuseums wurde die Museumspädagogik von Anfang an mitbedacht, so dass sich auch in der Ausstellung zahlreiche Angebote – multimediale Stationen, Hands-on-Stationen und Modelle – finden, bei denen Zusammenhänge veranschaulicht und die Besucher selbst aktiv werden können. Ein Beispiel: Das Archäo-Lab im Untergeschoss, das archäologische Methoden, die bei Ausgrabungen in Lahr angewandt wurden, vorstellt.
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