Videokonferenz mit Ministerin Julia Klöckner
Virtuelles Treffen mit den Landwirten

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner | Foto: CDU Rheinland-Pfalz
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Ortenau (ds). Eigentlich sollte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf Einladung des Lahrer CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Weiß dessen Wahlkreis in Persona besuchen. Wegen der coronabedingten Kontaktbeschränkungen kam die Bundespolitikerin nun per Videokonferenz ins Gespräch mit Landwirten aus der Region. Im Mittelpunkt standen dabei Themen wie die Bedeutung der Landwirtschaft im Zeichen der Corona-Krise, Erntehelfer, Tierwohl, Ferkelkastration, Weinbau, Waldwirtschaft, Klimawandel, Mindestrente und Breitbandausbau. Julia Klöckner versicherte, die Sorgen und Nöte der Landwirtschaft ernst zu nehmen, einen Bauern schlechthin gebe es aber alleine aufgrund der landschaftlichen Unterschiede in Deutschland nicht. Denn was für den einen die richtige politische Entscheidung sei, sei in den Augen des anderen nicht passend. "Die Forderungen und Erwartungen sind äußerst unterschiedlich", betonte sie.

Systemrelevant

Der aktuelle Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeige, dass die Corona-Krise nicht nur das Essverhalten vieler Menschen beeinflusst, sondern auch die Sicht auf die deutsche Landwirtschaft und damit die regionale Erzeugung verändert hat. "39 Prozent der Befragten gaben an, dass die Landwirtschaft in Corona-Zeiten an Bedeutung gewonnen hat", so Julia Klöckner. Mittlerweile sei die Landwirtschaft von allen als systemrelevant anerkannt. "Wir brauchen die Saisonarbeitskräfte", erklärte die Ministerin weiter. Bis zum 15. Juni sei der Luftweg die einzige Möglichkeit, die Arbeiter aus Rumänien ins Land zu holen. "Langfristig wird aber auch wieder der Landweg möglich sein", sagt Klöckner. Allerdings entscheide nicht die Bundesregierung, wann Österreich oder Rumänien die Grenzen öffnen würden.
Weiteres großes Thema war die Kastration von Ebern. An ihrer Position ließ sie nicht rütteln, denn Bundestag und Bundesrat hätten verabschiedet, dass eine örtliche Betäubung nicht ausreiche, sondern eine Vollnarkose zur Kastration nötig sei.

Deutlich wurde im Gespräch außerdem die Kritik der Ministerin an Verbrauchern: Diese könnten nicht nur das Tierwohl fordern, sondern müssten dafür auch bereit sein, an der Kasse etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

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