Klinikausbau Lahr
OB Markus Ibert fordert zügige Umsetzung
Lahr (st). In der Kreistagssitzung am Dienstag, 19. Oktober, berichtet die Kreisverwaltung auf Antrag der Lahrer Kreisräte und auf Bitten von Oberbürgermeister Markus Ibert über den aktuellen Sachstand zu den Krankenhausstandorten in Achern, Lahr und Offenburg im Rahmen der Agenda 2030.
OB Ibert begrüßt die umfängliche Darstellung in der vorliegenden Vorlage und erwartet, dass die Beschlüsse zur Agenda 2030 im weiteren Prozess zügig umgesetzt werden:
Stellungnahme OB Ibert
„Das klare Bekenntnis von Landrat Frank Scherer zu Umbau und Modernisierung des Ortenau Klinikums am Standort Lahr mit Investitionen in Höhe von 183 Millionen Euro ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Klinikverbunds im Ortenaukreis. Zugleich ist das Bekenntnis zum Klinikstandort Lahr ein wichtiges Signal für die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt und in der südlichen Ortenau sowie eine klare Perspektive für die Belegschaft des Lahrer Hauses. Ich begrüße, dass die Vorlage nicht nur den Sachstand zum Bauvorhaben darstellt, sondern auch wesentliche Punkte des Medizinkonzepts benennt. Eine zügige bauliche Umsetzung ist wichtig, die Agenda-Beschlüsse mit Leben zu füllen bleibt aber ebenso zentral.
Wesentliche Leitlinien für den Agenda-Prozess müssen die Beschlüsse des Kreistags bleiben. Diese sehen eine Entwicklung der Standorte Lahr und Offenburg als Häuser der Maximalversorgung vor und sind ein Gewinn für die Stadt Lahr und die medizinische Versorgung in der Ortenau insgesamt. Eine solche Entwicklung auf Augenhöhe kann nur gelingen, wenn Lahr bei den geplanten Verbundzentren wesentliche Leitungsfunktionen übernimmt. Die Zielstruktur des Medizinkonzepts sieht eine Federführung Lahrs bei Herz- und Gefäßzentrum, Schlaganfallzentrum und Schmerzzentrum vor. Der Standort Lahr muss mindestens in diesen Bereichen Führungsaufgaben übernehmen, um den vorausschauenden Agenda-Beschlüssen des Kreistags zu entsprechen.
Das Ortenau Klinikum erklärt, man müsse bei der Zielstruktur künftig flexibel auf geänderte Rahmenbedingungen reagieren. Die Notwendigkeit der regelmäßigen Überprüfung der Zielstruktur sehe ich auch. Bei etwaigen Anpassungen muss der Standort Lahr jedoch quantitativ und qualitativ so mit Funktionen und Führungsaufgaben ausgestattet werden, dass die weitere Entwicklung zum Haus der Maximalversorgung sichergestellt wird. In diesem Zusammenhang begrüße ich die Neubesetzung der Leitung der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit Dr. Juliane Farthmann. Ebenso stärkt die Bündelung der psychosomatischen Versorgung am Klinikum Lahr den Klinikverbund in der Fläche.
In der Kardiologie komplettiert das Mediclin Herzzentrum das Leistungsspektrum am Gesundheitsstandort Lahr. Nach meinem Verständnis ist der engere Verbund zwischen Ortenau Klinikum und Mediclin zentraler Baustein für die Agenda 2030. Es bietet sich die einmalige Chance, einen größeren Leuchtturm zu schaffen, der weit über die Region hinaus strahlt. Ich setze deshalb darauf, dass es dem Landrat und den Verantwortlichen der Mediclin AG noch gelingt, sich auf eine gemeinsame Kooperationslösung zu einigen, die dem Kreistag vorgeschlagen werden kann.
Der aktuelle Bauzeitenplan für das Klinikum Lahr sieht eine geplante Fertigstellung bis spätestens 2033 vor. Im Agendaprozess wurde ursprünglich eine schnellere Realisierung angestrebt. Es ist wichtig, alle Mittel zu prüfen und auszuschöpfen, um die Umsetzung der Baumaßnahme zu beschleunigen. Nicht zuletzt, damit die erforderlichen Raumkapazitäten für die Umsetzung der Zielstruktur in Lahr geschaffen werden, etwa für die Ansiedlung des Schmerzzentrums.
Mein besonderer Dank gilt dem Landrat und der Klinikgeschäftsführung für das sehr hohe Engagement im Sinne des Ortenauer Klinikverbunds und der medizinischen Versorgung der Bevölkerung sowie für die transparente Darstellung des aktuellen Sachstands."
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