KIZ Lahr geschlossen
Landratsamt und Stadt ziehen positive Bilanz
Lahr (ds). Am Sonntag, 15. August, um 14 Uhr, wurde im Kreisimpfzentrum (KIZ) in Lahr die letzte Spritze gesetzt, insgesamt wurden in der Rheintalhalle seit der Eröffnung am 22. Januar rund 79.000 Impfungen verabreicht. Zwischen abgebauten Trennwänden, Fernsehern, Umzugskartons und Kühlschränken zogen das Landratsamt und die Stadt Lahr nun eine positive Bilanz.
Zahlen rund um das KIZ
Diana Kohlman, Projektleiterin der Impfzentren im Ortenaukreis, zeigte sich begeistert von der Arbeit und dem Miteinander im Lahrer KIZ. Bereits am 10. Dezember fand das erste Treffen mit OB Markus Ibert statt. Bereits zum 15. Januar war das Kreisimpfzentrum startklar, aufgrund von Impfstoffmangel wurde allerdings erst eine Woche später erstmals geimpft, lediglich 36 Dosen standen am Anfang zur Verfügung. "Nachdem der Impfstoff in ausreichender Menge vorhanden war, konnten wir zwischenzeitlich täglich rund 800 Personen impfen. An unserem stärksten Impftag am 25. April waren es sogar mehr als 1.200 Impfungen. Dies war nur mit dem vorbildlichen Einsatz aller Partner vor Ort, dem Team aus Verwaltung, Ärzten und dem Deutschen Roten Kreuz, möglich. Ihnen gebührt mein ganz besonderer großer Dank für den unermüdlichen Einsatz vor Ort", erklärte Diana Kohlmann. Insgesamt waren im Impfzentrum rund 500 Personen beschäftigt. Dabei stellte der Kreis neben der Gesamtleitung und dem 20-köpfigen Projektteam im Landratsamt rund 50 Mitarbeitende für Registrierung und Verwaltungsleistungen vor Ort. Hinzu kamen in wechselnder Besetzung insgesamt 128 Ärzte, 200 Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, rund 75 Ehrenamtliche und 50 zusätzliche Kräfte für Logistik und Sicherheit. „Mein Dank gilt auch dem Technischen Hilfswerk, das das Lager aufgebaut und bis zum Ende betrieben hat. Solche Kräfte im Hintergrund sind elementar wichtig für den Ablauf und das tägliche Gelingen des Zusammenwirkens. Daneben unterstützte uns auch die Bundeswehr“, so Kohlmann. Das Jägerbataillon 291 aus Illkirch stellte die Soldaten, die am Ein- und Ausgang eingesetzt waren. „Diese unterschiedlichen Berufsgruppen in mehr als 1.500 Betriebsstunden zu koordinieren, war eine Herausforderung, die mir dank des kollegialen und stets professionellen Umgangs aller Beteiligter miteinander stets neben aller Anstrengung auch immer viel Spaß gemacht hat“, so Kohlmann weiter.
OB appelliert an Bürger
"Wir haben hier viel Gutes bewegen können", erklärte Oberbürgermeister Markus Ibert. Für ihn sei von Anfang an klar gewesen, in Lahr ein Impfangebot zu schaffen. Die große Anzahl an freiwilligen Helfern habe ihn sehr beeindruckt: "Für mich eine Sternstunde des Ehrenamts", betonte er. Sehr gern hätte er das Kreisimpfzentrum in Lahr weitergeführt und ruft weiterhin zum Impfen auf: „Wir verzeichnen in der Corona-Politik des Bundes und der Länder einen Paradigmenwechsel: Für geimpfte und genesene Personen sind viele Einschränkungen aufgehoben worden, sodass sie umfassend am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Noch viel wichtiger ist jedoch: Wer sich impfen lässt, schützt die eigene Gesundheit und trägt zur Eindämmung der Pandemie bei. Denn Corona bedroht uns nicht nur als Individuum, sondern auch als Gesellschaft." Und weiter: „Ich appelliere daher an alle Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt und dem Umland: Nehmen Sie die Impfangebote wahr, die Ihnen in Lahr und dem gesamten Ortenaukreis bis Ende September unterbreitet werden. Die Pandemie ist bei Weitem noch nicht vorbei, und wir sollten alles daransetzen, gesund und sicher durch den Herbst und den Winter zu kommen.“
Ehrenamt und Ärzte
Die Ehrenamtlichen in Lahr waren ohne Aufwandsentschädigung für mehrere Monate in unterschiedlichen Schichten im KIZ aktiv. Ihre Aufgabe bestand in erster Linie darin, die zur Impfung angemeldeten Menschen vor Ort zu begleiten. Beispielsweise erläuterten sie die Abfolge der einzelnen Stationen, gaben Auskünfte, vermittelten an die jeweils passende Ansprechperson oder stellten Getränke bereit. Auch der medizinische Leiter des KIZ, Dr. Joachim Götz, unterstrich das außerordentlich gute Miteinander aller Beteiligten. "Wir konnten den Impflingen ein entspannte Atmosphäre bieten." Mit etwas Wehmut erklärte er: "Es war unser Impfzentrum." Viele Menschen habe er kennengelernt, neue Freundschaften geknüpft und alte wieder aufleben lassen. "Alle sieben ärztlichen Leiter stammen aus der Region, wir kennen uns seit 30 Jahren", erklärte er das gute Zusammenspiel.
Wie Joachim Götz berichtete, habe man in Lahr nach der Impfung keine schwerwiegenden medizinischen Zwischenfälle zu verzeichnen gehabt. "Positiv festzuhalten ist außerdem, dass wir keinen Impfstoff weggeworfen haben und auch die letzte Dosis aus der Ampulle immer verimpft haben."
Mobiles Impfen
Ab Freitag, 27. August, bis Ende September finden in der Kita Plus im Lahrer Bürgerpark regelmäßige Angebote des ambulanten Impfteams des Ortenaukreises statt. Bei jedem Termin, jeweils freitags von 17 bis 20 Uhr sowie samstags von 12 bis 16 Uhr, stehen voraussichtlich bis zu 140 Dosen des Impfstoffs von Biontech zur Verfügung. Geimpft werden Menschen ab 16 Jahren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Impfungen von Kindern im Alter von zwölf bis 15 Jahren werden nur im Impfzentrum in Offenburg oder durch Kinderärzte oder Hausärzte durchgeführt. Neben Lahr werden die mobilen Impfteams in den kommenden Wochen auch drei weitere Standorte in der Ortenau - in Kehl, Achern und im Vogtsbauernhof in Gutach - zur Durchführung regelmäßiger Impfaktionen anfahren, um weiterhin niederschwellige Angebote zu ermöglichen.
Zum 16. August sind die bisherigen zwei Ortenauer Kreisimpfzentren am Standort Offenburg zusammengelegt worden. Dort wird weiterhin – je nach Bedarf – mit bis zu zwölf Impfstraßen montags bis freitags von 12 bis 20 Uhr und Samstag und Sonntag von 8 bis 16 Uhr geimpft. Terminvereinbarungen sind nicht erforderlich. Es besteht eine freie Impfstoffwahl.
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