15 Jahre Haft für Sechsfachmörder 27-jähriger ehemaliger Lahrer in Ellwangen verurteilt
Landgericht Ellwangen verurteilt ehemaligen Lahrer
Ellwangen (ds). Nach dem Blutbad Ende Januar in Rot am See ist am Freitag das Urteil gefallen: Das Landgericht Ellwangen verurteilte den ehemaligen Lahrer zu 15 Jahren Haft, außerdem wurde die Unterbringung des 27-Jährigen in der Psychiatrie angeordnet. Im Rahmen einer Familienfeier in der Gaststätte seines Vaters hat der damals 26-Jährige seine Eltern, seine zwei Halbgeschwister sowie Onkel und Tante erschossen, zwei Familienmitglieder entkamen schwer verletzt. Drei der sechs Toten stammen aus Lahr. Als Motiv für den Sechsfachmord gab er an, dass seine Mutter ihn seit frühester Kindheit misshandelt und habe vergiften wollen. Beweise dafür konnten nicht gefunden werden. Ein Gerichtspsychiater attestierte dem Mann eine wahnhafte Störung. Insgesamt soll der 27-Jährige 30 Schüsse abgegeben haben, mit einer Pistole, die er sich eigens für die Tat beschaffte. Seine Mutter, den von ihr getrennt lebenden Vater und seine Halbschwester soll er gezielt mit Kopfschüssen hingerichtet haben. Nach den tödlichen Schüssen verständigte der 27-Jährige selbst die Polizei.
Drei Jahre lang soll der Mann die Tat geplant haben, hierfür sogar in den Schützenverein eingetreten sein. Er galt als Einzelgänger, der sein Studium abgebrochen hatte, viel Zeit allein in seinem Zimmer verbrachte, Überwachungskameras installierte und die Telefonate seiner Eltern abhörte. Um sich vor den angeblichen Angriffen seiner Mutter zu schützen, soll er nachts sein Zimmer mit einem Balken verbarrikadiert und mit einem Alarm gesichert haben.
Innerhalb einer Woche kann der Verurteilte nun Revision beantragen. Bis das Urteil rechtskräftig ist, bleibt der 27-Jährige in Haft.
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