Stadt will bei Klimaschutz Vorbild sein
Lahrs Gebäude werden fit für die Zukunft

Die große Solarthermie-Anlage auf dem Dach des Terrassenbads sorgt für angenehme Wassertemperaturen und spart damit rund 150 Tonnen CO2 pro Jahr ein. | Foto: triolog
  • Die große Solarthermie-Anlage auf dem Dach des Terrassenbads sorgt für angenehme Wassertemperaturen und spart damit rund 150 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
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Lahr (st). In Lahr werden der Klimaschutz und die Klimafolgenanpassung in allen planerischen Prozessen mitgedacht. Als Querschnittsaufgabe betreffen sie viele städtische Handlungsfelder. Eines dieser Handlungsfelder ist der Bereich kommunale Gebäude und Anlagen, denn im Gebäudebestand schlummern große Energieeinsparpotenziale. Es gilt, die Gebäude gegen die zunehmenden Klimafolgen zu wappnen und fit für die Zukunft zu machen.

Energie einsparen

Die Stadt Lahr setzt auf Gebäudemodernisierungen, Anlagenoptimierung und erneuerbare Energien und betreibt so aktiv Klimaschutz in ihren Liegenschaften. Das Motto: Energie einsparen und den Restbedarf regenerativ decken. Das macht sich bezahlt, denn so können Energiekosten gesenkt werden.

Mit dem 2016 erstellten Klimaschutzteilkonzept für kommunale Gebäude unternahm die Stadt Lahr einen wichtigen Schritt, um den stadteigenen Gebäudebestand in Richtung Klimaneutralität zu bringen. Dafür wurden die 45 energierelevantesten städtischen Liegenschaften untersucht und anschließend Sanierungsoptionen und -fahrpläne empfohlen. Der Sanierungsfahrplan stellt systematische Gebäudesanierungsmaßnahmen sicher. Die Stadt Lahr hat dabei die Themen Energieeinsparung und Effizienz stets im Blick, beispielsweise bei den Erweiterungsbauten des Max-Planck-Gymnasiums oder der Otto-Hahn-Realschule.

Erneuerbare Energien

In vielen städtischen Gebäuden installiert Lahr Wärmeerzeugungsanlagen auf der Basis erneuerbarer Energien, wie zum Beispiel die Solaranlage im Terrassenbad, die Pelletheizung im Technischen Rathaus oder die Fernwärmeversorgung für die Sporthalle+ und die Kita+. Die großflächig verglaste Mensa der Schutterlindenbergschule nutzt passive Solarenergie. Hier wird das Lüftungssystem durch 100 Meter tiefe Erdsonden im Winter mit Erdwärme und im Sommer mit Erdkühlung versorgt. Das Max-Planck-Gymnasium ist ein Beispiel dafür, wie Nutzflächengewinn und Energieeinsparung Hand in Hand gehen: Mit der Überdachung des Innenhofs konnten zusätzliche Räume für die Erweiterung zur Ganztagsschule und die Mensa geschaffen werden. Dennoch sank der Gesamt-Heizenergiebedarf der Schule, da durch die Überdachung der Anteil der Außenwandflächen verringert wurde. Dazu kommen große Photovoltaikanlagen, die auf von der Stadt verpachteten Dächern von Schulen, Sporthallen und Verwaltungsgebäuden durch privates oder genossenschaftliches Engagement realisiert wurden. Insgesamt produzieren über 2.000 Solarmodule umweltfreundliche Energie auf städtischen Dächern in Lahr.

Energiemanagement

In 65 städtischen Liegenschaften überwacht und optimiert das kommunale Energiemanagement seit 1996 systematisch die Strom-, Wärme- und Wasserverbräuche. Seit 2000 konnten trotz intensiverer Nutzung 15 Prozent Wärme, acht Prozent Strom und 21 Prozent Wasser eingespart werden. Trotz der Ausweitung der Straßenbeleuchtung konnte der Energieverbrauch seit 2001 um 40 Prozent reduziert werden. Dies liegt vor allem an der Umstellung auf energiesparende LED-Technik. Die Stadtverwaltung versteht Energiemanagement als zentrale und dauerhafte Aufgabe. Eminent wichtig für die gelungene Umsetzung von Maßnahmen ist das Personal vor Ort. Durch Schulungen für Hausmeister nimmt die Stadt Lahr die für die Energieanlagen Verantwortlichen mit.

Die Stadt will Vorbild sein, aufzeigen, was möglich ist und andere dazu motivieren, selbst aktiv zu werden. Nur gemeinsam können wir unsere Klimaziele schaffen, nur gemeinschaftliches Engagement kann den Klimaschutz in Lahr voran bringen. Alle Lahrer sind herzlich eingeladen, selbst aktiv zu werden und selber einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.

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