Hohe Infektionszahlen
Keine Clusterbildung in Lahr

Lahr (ds/st). Welche Ursache hat die erschreckend hohe Inzidenz in Lahr? Diese Frage stellt der Sprecher der SPD-Fraktion im Lahrer Gemeinderat, Roland Hirsch, in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Markus Ibert. Regelmäßig werden in der Großen Kreisstadt mit die meisten Corona-Neuinfektionen im Ortenaukreis verzeichnet.

Stellungnahme der Stadt

In Ihrer Stellungnahme teilt die Stadt Lahr mit:
"Die Stadt Lahr hat aufgrund der Meldungen der Infizierten und der Kontaktpersonen der Kategorie 1 (K1) durch das Gesundheitsamt keine Auffälligkeiten und keine Clusterbildung in Lahr feststellen können. Vielmehr zeigt sich, dass sich die Infektionen über das ganze Stadtgebiet verteilen und alle Altersgruppen gleichermaßen betroffen sind. Diese Wahrnehmung wurde auch mehrfach vom Gesundheitsamt des Ortenaukreises bestätigt.

Viele der Infektionen können nicht mehr nachvollzogen werden, deshalb der mehrfach erfolgte Appell an die Eigenverantwortung der Bürger. Der Polizei und dem Kommunalen Ordnungsdienst ist es nicht möglich, im privaten Bereich ohne speziellen Anlass zu agieren. Das Fehlverhalten Einzelner schadet letztlich allen.

'Die Krise können wir nur gemeinsam meistern. Es ist wichtig, dass sich jeder, aber auch wirklich jeder, an die Regeln hält. Nur so ist es möglich, wieder zu einer gewissen Normalität zurückkehren zu können. Ich weiß, dass die Pandemie schon sehr lange andauert, doch ich appelliere an das Durchhaltevermögen eines jeden Einzelnen, auch im privaten Bereich', betont Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert.

Es gab in der Tat Einzelvorkommnisse im Stadtgebiet, die sich auf die Infiziertenzahlen temporär ausgewirkt haben. Die hohen Inzidenzzahlen im Ortenaukreis sind dem Gesundheitsamt laut seiner Aussage nicht erklärlich.
Überdurchschnittlich hohe Fallzahlen gab es zuletzt auch in mehreren kleineren Kommunen. Auch das Vorhandensein von Senioren- und Pflegeheimen spielt eine Rolle für die Fallzahlen einer Stadt und einer Kommune.

Die Stadt Lahr arbeitet seit Beginn der Corona-Pandemie sehr eng mit dem Gesundheitsamt, dem Landratsamt, der Polizei und dem Ortenau Klinikum Lahr zusammen. Ab einer Inzidenz von 50 pro 100.000 Einwohner ist für strengere Maßnahmen als vom Land verordnet jedoch laut Gesetz das Landratsamt zuständig. Die Stadt Lahr unterstützt die von der Landesregierung und dem Ortenaukreis getroffenen Maßnahmen in vollem Umfang.

Menschen, die mit einer Covid 19 – Erkrankung im Lahrer Klinikum in Behandlung sind, werden nicht den Infiziertenzahlen von Lahr, sondern den jeweiligen Wohnortgemeinden zugerechnet. Die Zusammenarbeit mit dem Ortenau  Klinikum in Lahr ist seit Beginn der Pandemie gut. Über das Ausmaß des Coronaausbruchs am Klinikum wurde Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert in einem Telefongespräch mit Christof Mutter, Verwaltungsdirektor am Ortenauklinikum Lahr-Ettenheim, informiert.

Akzeptanz entscheidend

Die Stadtverwaltung ist im Gespräch mit den Verantwortlichen auf Kreisebene, ob und inwieweit zusätzliche Maßnahmen, wie etwa eine erweiterte Maskenpflicht in der Innenstadt notwendig erscheinen. Letztendlich ist aber die Akzeptanz und das Einhalten von Maßnahmen in der Bevölkerung entscheidender als eine zeitlich und örtlich stets nur punktuell mögliche Überwachung durch Polizei und den Ordnungsdienst. Sowohl der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt Lahr als auch der Stab für außergewöhnliche Ereignisse stehen fortwährend in engem Austausch mit dem Polizeirevier in Lahr. Das Polizeirevier schickt regelmäßig einen Vertreter in die Stabsbesprechungen des SAE, um den direkten Austausch und die unverzüglichen Rückmeldungen zu gewährleisten. Seit Beginn der Pandemie hat der Stab bisher rund 120 Mal getagt.

Der Kommunale Ordnungsdienst führt seit Beginn der Pandemie nahezu täglich Corona-Kontrollen durch, ist präsent und arbeitet präventiv. Hierbei wird ein breites Spektrum abgedeckt, von der Maskenkontrolle über die Überwachung von Gewerbebetrieben, die Überprüfung der Quarantänepflichten bis hin zu der Überwachung der Ausgangsbeschränkungen. Die Schwerpunkte der Kontrollen werden regelmäßig mit der Polizei abgestimmt. Gleichzeitig deckt der KOD zahlreiche weitere Aufgaben im Bereich der Sicherheit und Ordnung ab."

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