Kriminalstatistik 2021 präsentiert
In Lahr lässt es sich sicher leben
Lahr (ds). "In Lahr kann man gut und sicher leben", bringt es Ingolf Grunwald, Leiter des Lahrer Polizeireviers, bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2021 am Donnerstag, 7. April, auf den Punkt. Man habe weder einen Mord noch einen Mord- oder Totschlagversuch und auch keinen Handtaschenraub zu verzeichnen - "alles Indikatoren für eine sehr gute Sicherheitslage", so Grunwald.
Drei Schwerpunkte 2021
Selbstverständlich sei das vergangene Jahr erneut von der Pandemie geprägt gewesen. Vor allem die Wohnungseinbrüche seien zurückgegangen, lediglich elf wurden 2021 aktenkundig. "Das liegt daran, dass die Menschen pandemiebedingt einfach zu Hause waren", erklärt der Revierleiter. Langweilig sei es ihm und seinen Kollegen aber nicht geworden. So musste sich die Polizei in Lahr insbesondere mit Betrugsdelikten, Brandstiftungen an PKW und Straftaten im Allgemeinen beschäftigen. Bei den Betrugsdelikten seien vor allem die Impfpassfälschungen im hohen zweistelligen Bereich zu nennen. Zwischen dem 8. Juli und dem 10. August haben neun PKW-Brände im Lahrer Stadtgebiet die Beamten in Atem gehalten. "Letztendlich konnten wir keinen Tatverdächtigen ermitteln, obwohl wir einige Festnahmen hatten", so Ingolf Grunwald. Nach den Festnahmen sei die Serie aber abgebrochen. "Vielleicht waren wir in einem Fall doch auf dem richtigen Weg", vermutet Grunwald. Im Vergleich zu 2020 haben die Straftaten im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 2.936 Fälle zugenommen. "Das liegt beispielsweise daran, dass wieder Leben in der Stadt war und dass der Europa-Park wieder geöffnet hatte", so die Erklärung des Revierleiters. Dennoch liege man deutlich unter den Zahlen der vergangenen fünf Jahre.
Sechs wesentliche Deliktsbereiche - einfacher Diebstahl, schwerer Diebstahl, Körperverletzung, Betrug, Sachbeschädigung und Rauschgift - machen rund drei Viertel aller Straftaten in Lahr aus. "Dabei haben wir eine leichte Verschiebung von Diebstahl- hin zu Betrugsdelikten zu verzeichnen", so Markus Rottler, kommissarisch stellvertretender Revierleiter. So entfallen allein elf Prozent aller Straftaten in Lahr auf den Bereich Betrug.
Aufklärungsquote gesteigert
"Erfreulich ist der Rückgang der Gewalt gegen Polizeibeamte von 39 im Jahr 2020 auf 29 Fälle im vergangenen Jahr", so Ingolf Grunwald. Für ihn sei es aber noch zu früh, dies auf den Einsatz der Bodycams zurückzuführen, die man in Lahr auch zu Präventionszwecken häufig einsetze. Den Rückgang von 606 auf 503 Delikte im Bereich Straßenkriminalität erklärt Grunwald nicht nur mit der Pandemie, sondern vor allem auch damit, dass die Polizei Präsenz zeigte. "Darauf können wir und auch der Oberbürgermeister stolz sein", stellte er fest. Auch gelang es, die Aufklärungsquote im Revierbereich von 63 auf 66 Prozent erneut zu steigern. "Das ist ein hervorragender Wert", so Revierleiter Grunwald.
"Die Pandemie wird uns in diesem Jahr weiterhin beschäftigen. Aber wir stellen uns auch auf Feste und Veranstaltungen, wie etwa das Landesturnfest Ende Mai, ein", blickt Ingolf Grunwald in die Zukunft. Schwerpunkte werden außerdem gesetzt auf Sicherheit im öffentlichen Raum, kommunale Kriminalprävention, Anrufstraftaten, Fahrraddiebstähle und -unfälle sowie Rauschgiftkriminalität.
Anerkennung von OB Markus Ibert
"Jede Straftat ist eine zu viel", betont Oberbürgermeister Markus Ibert. Er lobt die Arbeit der Polizei und verweist auf das Sicherheitsgefühl, das nicht von jedem gleich wahrgenommen werde: "Was in der Statistik nicht erfasst wird, sind die verhinderten Straftaten." Nach wie vor bereite ihm aber die Gewalt gegen Polizeibeamten und den kommunalen Ordnungsdienst Sorge. Außerdem sprach er sich für eine Videoüberwachung in bestimmten Bereichen aus - ein Thema, mit dem sich der Runde Tisch Müll und Vandalismus beschäftige.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.