Backofenbau ab 2025 im Bürgerpark
Ein Töpferexperiment geht zu Ende
Lahr (st) Das Töpferofenprojekt auf der Lahrer Römeranlage im Bürgerpark endet nach fünf Jahren. Ab 2025 ist ein römischer Backofen geplant, so die Stadt Lahr in einer Pressemitteilung.
Der Töpferofen wurde 2019 erbaut und jährlich am Töpferofenwochenende angefeuert. Hunderte Kinder und Erwachsene haben dort ihre Töpferwaren gebrannt. Leider wurde der Ofen durch den andauernden Regen der letzten Monate so stark beschädigt, dass er nicht mehr repariert werden kann. Das Stadtmuseum Lahr und die Ehrenamtlichen der Römeranlage bedauern diese Entwicklung. Doch es gibt schon neue Pläne: Für 2025 ist der Bau eines römischen Backofens geplant.
Im April 2024 sah es noch so aus, als ob der Ofen repariert werden könnte. Der Archäotechniker Frank Wiesenberg aus Köln war vor Ort und plante mit der Lahrer Kulturvermittlerin und Archäologin Kathrin Lieb die Reparatur des Ofens. Problematisch sah es schon damals aus: Das aufgestaute Wasser sammelte sich in den Kiesschichten unter dem Ofen und floss nur langsam ab. Der Lehmofen saugte das Wasser wie ein Schwamm auf und zerbröselte langsam. Das feucht-warme Klima unter der Plastikkuppel verbunden mit herabtropfendem Kondenswasser verschlimmerte die Situation. Die Stark- und Dauerregenereignisse im Frühsommer sorgten dafür, dass der komplette hintere Teil des Ofens einstürzte. Da ist nichts mehr zu machen, so das Urteil von Frank Wiesenberg.
Das Stadtmuseum, die ehrenamtlichen Töpfergruppe und Frank Wiesenberg haben daraufhin beschlossen, das Töpferofenprojekt auf der Lahrer Römeranlage fürs Erste zu beenden.
Backofen auf Römeranlage
Jedoch: Die Ergebnisse des experimentalarchäologischen Projektes sind nachhaltig festgehalten. Alle Ofenbrände wurden von dem Archäotechniker akribisch fotografiert und dokumentiert. Die Entstehungsgeschichte des rekonstruierten Ofens und viele Hintergrundinformationen rund um die Töpferei im Lahrer Vicus fanden Eingang in eine Abschlussarbeit an der Abteilung für Provinzialrömische Archäologie der Universität Freiburg.
Ab 2025 ist geplant, einen römischen Backofen auf der Römeranlage zu bauen. Schon bei Planungsgesprächen im Jahr 2017 war die Idee dazu aufgekommen. Der Backofen kann öfters im Jahr angefeuert werden und stößt brandschutztechnisch auf weniger Hindernisse. Finanziert werden soll das Projekt unter anderem durch Mittel der Stadt, des Fördervereins Stadtmuseum Tonofenfabrik und Drittmittel aus externen Fördertöpfen. Silke Höllmüller, die neue Leiterin des Stadtmuseums, sieht die Chance, das Angebot der Römeranlage zu erweitern und den Backofen auch in Führungen oder Programmen aktiv einzubinden.
Das Team des Stadtmuseums Lahr sucht Menschen, die sich ehrenamtlich fürs römische Bäckereihandwerk und den Betrieb des Backofens auf der Römeranlage einbringen möchten. Interessenten melden sich per E-Mail an museum@lahr.de.
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