"Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist"
Bundesprojekt in der Kita "Am Schießrain"
Lahr (st). Elf Lahrer Kindertagesstätten beteiligen sich an dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Mit dabei ist auch die Kita „Am Schießrain“.
Bettina Olivier, die zusätzliche Fachkraft für Sprache in der Kita, hat zusammen mit Praktikantin Anna Hahn und einer Gruppe von zehn Kindern ein Elterncafé der besonderen Art vorbereitet. Dabei haben Kinder ihre Familien mit auf eine Reise um die Welt genommen. Die Gruppe ging von dem Gedanken aus, wie es zu schaffen ist, eine Gesellschaft zu sein, in der jeder Mensch, egal welcher Herkunft und mit welchem persönlichen Hintergrund, seinen individuellen Platz findet – einen Platz innerhalb einer Gesellschaft, in der alle die gleichen Chancen haben, ihr Leben so zu gestalten, dass es für sie ein gutes ist, ohne dabei die Freiheit und die Würde anderer einzuschränken. Diese Zielsetzung traf die Vorgaben des Bundesprojekts und erreichte die Familien in beeindruckender Art und Weise.
Seit November arbeiteten die Kinder und Erzieherinnen mit dem Bilderbuch „Flaschenpost, schwimm übers Meer“ von Lore Lehrer. Der Inhalt des Buches wurde auf die Lebenswirklichkeit der Kinder übertragen. Zuerst fanden die Kinder mit Hilfe einer Landkarte heraus, wo ihre Herkunftsländer oder die ihrer Eltern liegen. Danach wurde auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Aussehen eingegangen, Lebens- und Essgewohnheiten, sowie Wohnformen und Lebensraum besprochen. In den nächsten Projekttagen stellten die Kinder zusammen mit ihren Eltern ihre Herkunftsländer vor: So durften die Kinder den Duft des Rosenwassers, in Bulgarien ein beliebtes Parfüm, kennenlernen. Sie erfuhren, dass in der Türkei zu Festen die Hände mit Ornamenten aus Henna verziert werden. Ein deutscher Opa erzählte aus seiner Jugend.
Gebäckspezialitäten aus Sibirien wurden ebenso gekostet wie Fladenbrot aus dem Irak. Aus all diesen Erfahrungen wurde ein Theaterstück entwickelt, das während eines Elterncafés aufgeführt. Max, ein Kind aus Lahr, ist alleine und wünscht sich Freunde. Deshalb malt er sich auf einen Brief, steckt ihn in eine Flasche und wirft sie in die Schutter. So wandert der Brief in der Flasche von Kind zu Kind und jedes malt sich dazu. Zum Schluss kommt der Brief wieder in Lahr an und Max erkennt, dass er auf der ganzen Welt Freunde finden kann, wenn er den Kontakt sucht. Als Kulissen dienten große Bilder aus den jeweiligen Ländern. Während die Flaschenpost von Land zu Land schwamm, erklang landestypische Musik.
Mit dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" stärkt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die alltagsintegrierte sprachliche Bildung, die inklusive Pädagogik sowie die Zusammenarbeit mit Familien in den Kitas. Der Bund stellt hierfür zwischen 2016 und 2020 Mittel im Umfang von bis zu einer Milliarde Euro zur Verfügung.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.