Bereit für den Winter
400 Tonnen Streusalz warten auf den Einsatz
Lahr (st). „Nach dem Winter ist vor dem Winter“, sagt der Leiter des Lahrer Bau- und Gartenbetriebs, Herbert Schneider lachend, „die ersten Überlegungen für den Dienstplan beginnen schon nach den Sommerferien. Wir starten mit einer Abfrage zur Verfügbarkeit bei den Mitarbeitern.“ Aktuell sind die Dienstpläne bis zum Jahresende fertig und werden wöchentlich überprüft, ob die Planung zum Beispiel wegen Krankheit oder kurzfristigem Urlaub geändert werden muss. Außerdem werden die Räum- und Streupläne kontrolliert, ob neue Straßen hinzugekommen sind und wo Baustellen sind, die nicht befahren werden können.
Funktionsfähigkeit
Herbert Schneider und seine Mitarbeiter wecken in diesen Tagen die letzten Winterdienstgeräte aus dem Sommerschlaf. Alles wird auf Funktionsfähigkeit überprüft und an die Fahrzeuge montiert. Zum Schluss wird eine Testfahrt durchgeführt. „Die Wetterbeobachtungen sind jetzt sehr wichtig, um frühzeitig den Bereitschaftsdienst und die Kontrollfahrten zu aktivieren“, erklärt Schneider. Welche und wie viele Fahrzeuge im Einsatz sind, ist stark abhängig vom Wetter. Oft reichen zwei bis drei Fahrzeuge. Eins zur Kontrollfahrt und zwei, um vorbeugend Sole auszubringen.
Bei einem echten Wintereinbruch mit Schneefall sind fünf Großfahrzeuge, drei Schmalspur-Kommunalfahrzeuge und fünf Kleintraktoren auf den Straßen. Außerdem sind vier Handkolonnen mit je vier Mann und eine Handkolonne mit zwei Mann im Einsatz. Jede Handkolonne ist mit einem Pritschenfahrzeug unterwegs. Der Winterdienst ist in drei Kategorien eingeteilt: Kategorie eins sind Steil- und Krankenhausstrecken, Kategorie zwei sind Busstrecken und Kreuzungen und Kategorie drei sind leichte Steilstrecken, Radwege und städtische Gebäude.
Streumaterial
Als Streumaterial dient hauptsächlich Salz. Der größte Teil wird als Feuchtsalz, also mit Sole angesprühtes Salz, ausgebracht. Sole ist in Wasser gelöstes Salz. Auch bei den Streumaterialien achtet die Stadt Lahr auf Umweltverträglichkeit. Bei überfrierender Nässe oder leichtem Schneefall wird Sole verwendet. Dies verringert die Menge und schont die Umwelt. Als abstumpfendes Material ist seit zwei Jahren Blähton im Einsatz. Er ist umweltverträglich, löst sich mit der Zeit auf und muss nicht wie Split nach dem Schnee wieder entfernt werden. 400 Tonnen Streusalz sind beim BGL eingelagert. Die Bestellungen für das Salz erfolgen schon im Frühjahr, denn zu dieser Zeit sind die Preise am niedrigsten.
Neben den Dienstplänen und der Vorbereitung von Fahrzeugen und Streumaterial müssen die Mitarbeiter des BGL auch in die Tätigkeiten und die Gefahren, die diese mit sich bringen, eingewiesen werden. Außerdem müssen sie sich mit der Dokumentation mit einem GPS-Tracker auskennen. "Das Wichtigste aber ist, vor allem immer das Wetter im Auge behalten", sagt Herbert Schneider.
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