Kehler Gemeinderat wählt Entwurf von Berliner Architektenbüro aus
Künftige Tram-Haltestellen erinnern an Kieselsteine

Der Entwurf des Berliner Büros "J.MAYER.H" für die Tramhaltestelle am Rathaus überzeugte den Kehler Gemeinderat. | Foto: .MAYER.H und Partner, Architekten
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  • Der Entwurf des Berliner Büros "J.MAYER.H" für die Tramhaltestelle am Rathaus überzeugte den Kehler Gemeinderat.
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Kehl (st). Wie werden die Haltestellen für die Tram und die Busse aussehen, wenn die Tramlinie D voraussichtlich Ende 2018 bis zum Rathaus fährt? Darüber hat der Kehler Gemeinderat am Mittwochabend entschieden. Ausgewählt wurde der Entwurf eines Berliner Architekturbüros, der eine Konstruktion aus hellen, ovalen Betonplatten vorsieht. Diese sollen Rheinkiesel symbolisieren und damit zeigen, dass die beiden Städte Straßburg und Kehl durch den Rhein und die künftige Tramverbindung über den Rhein hinweg miteinander verbunden sind.

Der Entwurf der Architekten "J.MAYER.H." aus Berlin hatte nicht nur die Planer von der Stadt auf Anhieb überzeugt – auch die Gemeinderäte waren sich einig, dass die Idee mit den „Kieselsteinen“, welche den Haltestellen eine individuelle, moderne Form geben, sehr gut zur Tram und zu dem vom Karlsruher Büro Modus Consult ausgearbeiteten Entwurf für die Umgestaltung des Rathausumfelds passt.

Der „Kieselstein“-Entwurf war aber nicht der einzige, den die Stadtplaner mit in die Sitzung gebracht hatten: Auch die fünf besten Entwürfe aus einem Studentenwettbewerb wollten sie ihnen nicht vorenthalten. Insgesamt zehn Konzepte für die Tram- und Bushaltestellen hatten Architekturstudenten von der Technischen Universität Cottbus in einer Projektarbeit innerhalb von zwei Wochen erstellt und bei der Stadtverwaltung eingereicht. Den Studentenwettbewerb hatten die Stadtplaner ausgelobt, um den angehenden Architekten die Möglichkeit zu geben, sich an einem realen Projekt auszuprobieren – die eingereichten Entwürfe standen außer Konkurrenz. Bei der Entwicklung von Ideen für die Haltestellen am Kehler Rathaus konnten die Studierenden ihrer Kreativität freien Lauf lassen, mussten dabei aber auch, wie bei einem echten Auftrag durch ein Büro, technische Vorgaben, etwa zu Statik und Entwässerung, berücksichtigen.
Fünf der zehn Entwürfe wurden ausgewählt und von den Studenten bei einer Prämierungsfeier im Rathaus OB Toni Vetrano, Baubürgermeister Harald Krapp sowie Vertretern der Bereiche Stadtplanung/Umwelt und Gebäudemanagement vorgestellt. Dazu hatten die angehenden Architekten ihre Modelle und Skizzen mitgebracht, welche sie auf Pinnwänden und Tischen im Bürgersaal ausstellten.

Mit dem ersten Preis wurde eine schlanke Stahl-Beton-Konstruktion ausgezeichnet, die auf leicht geneigten Stützen gelagert ist. David Derksen und Jasper Dürr durften sich über den Sieg freuen. „Eine Arbeit, die einfach ist, aber nicht banal“, lobte der städtische Architekt Christian Castner das Werk der jungen Männer. Der Entwurf sei „technisch sauber ausgearbeitet“ und erfülle ästhetisch alle Ansprüche. Auf den zweiten Platz schafften es mit ihrem Modell mit dem Titel „Line Up“ Veronika Fried und Julia Hartmetz. Sie hatten sich eine Konstruktion ausgedacht, in der lineare Elemente eine sehr wichtige Rolle spielen – in Anlehnung an die Bezeichnung „Linie“ für einen Bus oder eine Straßenbahn, die eine bestimmte Strecke zurücklegen. Einen nochmal völlig anderen Ansatz verfolgten Aleksei Urban und Sebastian Wollf, die sich den dritten Platz teilen: Die Nähe Kehls zum Schwarzwald und zu den Vogesen machte aus ihrer Sicht Holz zum Baustoff der Wahl für die Haltestellen. In Form einer Holzkassettenkonstruktion sollte über den Haltestellen ein Baumdach mit Lichtöffnungen nachgebildet werden.

Keinen Preis, aber eine Anerkennung erhielten Anselm Hoyer und Dariush Arbabi Fard sowie Sylvia Zartmann und Maria Gonsior für ihre Entwürfe, in denen sie die unterschiedlichen typischen Bau- und Dachformen aus dem Elsass und der Ortenau aufgriffen.

Der Entwurf des Berliner Büros "J.MAYER.H" für die Tramhaltestelle am Rathaus überzeugte den Kehler Gemeinderat. | Foto: .MAYER.H und Partner, Architekten
Bei der Prämierungsfeier im Bürgersaal stellten die Studenten aus Cottbus ihre Entwürfe unter anderem OB Toni Vetrano und Baubürgermeister Harald Krapp vor. | Foto: Stadt Kehl

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