Kehl und Straßburg feiern ein großes Eröffnungsfest am 29. und 30. April
Ab dem 2. Mai geht es mit der Tram über den Rhein

Die Tram kommt: Alain Fontanel, Roland Ries, Toni Vetrano und Robert Herrmann stellen das Programm des Tramfestes vor.  | Foto: gro
  • Die Tram kommt: Alain Fontanel, Roland Ries, Toni Vetrano und Robert Herrmann stellen das Programm des Tramfestes vor.
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Kehl (gro). Am 29. und 30. April wird in Kehl und Straßburg gefeiert: An diesem Wochenende nimmt die grenzüberschreitende Straßenbahn zwischen den beiden Städten ihren Dienst auf. "Die Tram kommt, sie rückt immer näher und wir freuen uns darauf", stellte der Kehler Oberbürgermeister Toni Vetrano im Rahmen eines Pressetermins in der Villa Schmidt in Kehl fest. Gemeinsam mit dem Straßburger Oberbürgermeister Roland Ries, Robert Herrmann, Präsident der Eurométropole Straßburg, und Alain Fontanel, Präsident der Straßburger Verkehrsbetriebe CTS, präsentierte er das Programm für das Eröffnungswochenende.
"Es ist ein besonderes Ereignis, ein historisches für Kehl. Die Tram wird die Stadt verändern", zeigte sich Vetrano sicher. Sie sei nicht nur ein Symbol für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, sie sei eine Notwendigkeit, denn sie helfe, den Individualverkehr zwischen den Städten zu verringern, Dauerstaus auf der B28 zu vermeiden und die Mobilität der Berufstätigen zu verbessern. "Mit dem Tramfest wollen wir diesem neuen Lebensgefühl Ausdruck verleihen", betonte Vetrano. Auf der Kehler Rheinseite wartet am 29. und 30. April eine Ausstellung am Busbahnhof mit historischen Aufnahmen der Rheinbrücken und eine zweisprachige Ausstellung zur Geschichte der Straßenbahnlinie zwischen Kehl und Straßburg in einem historischen Zug, der auf dieser Strecke verkehrte, auf die Besucher. Außerdem werden sich die grenzüberschreitenden Institutionen in Kehl auf dem Bahnhofsplatz präsentieren. Ein Feuer-, Wasser- und Lichtspektakel setzt die neu gebaute Trambrücke ins rechte Licht.
"Ein historisches Ereignis" nannte der Straßburger OB Ries die Eröffnung der Tramlinie: So solle die Tram die Mobilität der Bürger auf beiden Seiten des Rheins verbessern. "Ich weiß, dass es Ängste der Einzelhändler in Straßburg gibt", so Ries, aber "die Tram fährt in beide Richtungen, die Bürger entscheiden". Es gebe einen sowohl politischen als auch symbolischen Aspekt: "In einer Zeit, in der wir uns die Frage nach der Zukunft der Europäischen Union stellen, in der viele Mauern bauen wollen, bauen wir Brücken. Damit zeigen wir, dass Europa eine Zukunft hat."
Robert Herrmann verwies auf die gemeinsamen Investitionen: Die Strecke koste auf der deutschen Seite 50 Millionen Euro, in Frankreich würden 70 Millionen Euro investiert. Zuschüsse kämen auch von der EU. Hinzu würden zehn neue Tramzüge angeschafft, die rund 28 Millionen Euro kosten.
Alain Fontanel, CTS, erläuterte das Programm auf der französischen Seite: "Die erste Tram wird Kehl am 29. April um 4.30 Uhr verlassen." Die Genehmigungen für die Fahrten seien da, die Arbeiten an der Strecke würden rechtzeitig enden. Im Augenblick befinde man sich in einer Probephase, in der die Straßenbahnfahrer ausgebildet und der Takt der Züge auf der Strecke erprobt würden. Ab dem 2. Mai werde die Tram ihren Regelbetrieb aufnehmen. "Es fehlen noch zwei Haltestellen auf der französischen Seite, jede zweite Tram wird über die Brücke bis an den Kehler Bahnhof fahren", so Fontanel. Nur am Eröffnungswochenende würden alle Züge über den Rhein fahren, die Nutzung sei kostenlos.
Auf der französischen Seite werden beim Tramfest die lokalen Akteure in den Mittelpunkt gerückt, es gibt ein buntes Programm mit Musik, Straßenkunst, Führungen und mehr. Während auf deutscher Seite Kanzleramtsminister Peter Altmaier zur Jungfernfahrt am 28. April kommen wird, wird auf der französischen Seite wegen der Wahlperiode zum Präsidentenamt niemand die Regierung in Paris vertreten.

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