Arbeitsplätze bleiben nach Insolvenz erhalten
Hebebühnen-Hersteller Nussbaum bleibt in Familienhand

Kehl-Bodersweier (st). Der Hebebühnen-Hersteller Nussbaum bleibt in Familienhand. Nach der Insolvenz der Otto Nußbaum GmbH & Co. KG verkauft Insolvenzverwalter Dr. Dirk Pehl von Schultze & Braun zum 1. Juli den Geschäftsbetrieb an die neu gegründete Nussbaum Custom Lifts GmbH, hinter der ebenfalls die Familie Nussbaum steht. Alle rund 220 Arbeitnehmer gehen auf die neue Gesellschaft über, die Produktionsstandorte in Kehl bleiben erhalten.

Das traditionsreiche Familienunternehmen, das 1943 als kleine Schlosserei in Kehl begann, gilt heute als einer der Marktführer für Hebebühnentechnik weltweit. Nussbaum war wegen der Aufwendungen für einen seit 2014 andauernden Restrukturierungsprozesses, hohen Tilgungslasten, einem Nachfrageeinbruch sowie den Auswirkungen der COVID19-Pandemie in wirtschaftliche Schieflage geraten.

Insolvenzverwalter Dr. Pehl hatte den Geschäftsbetrieb bei Otto Nussbaum unmittelbar nach dem Insolvenzantrag fortgeführt und die Kurzarbeit beenden können. Gleichzeitig suchte das spezialisierte Beratungsunternehmen Wintergerst nach geeigneten Investoren für eine Übernahme des Geschäftsbetriebs. In Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss bekam die Familie den Zuschlag für die Übernahme, die mit der neu gegründeten Nussbaum Custom Lifts GmbH vollzogen wird.

„Damit ist es gelungen, das Unternehmen und 220 Arbeitsplätze für die Region zu erhalten. Ich denke, das ist ein gutes Ergebnis in einer schwierigen Phase der deutschen Wirtschaftsentwicklung“, kommentiert Dr. Pehl die Einigung, die zum 1. Juli in Kraft tritt. „In guten Gesprächen haben sich Lieferanten und Kunden bei der Rettung von Nussbaum erheblich eingebracht, ebenso wie die Mitarbeitenden hohen Einsatz zum Erhalt ihrer Arbeitsplätze gezeigt haben.“

Geschäftsführer Steffen Nussbaum ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass dieser wichtige Unternehmensteil der Familie erhalten bleibt und wieder ohne Insolvenzverfahren am Wirtschaftsgeschehen teilnehmen kann. Ganz besonders ist uns wichtig, dass wir unserer Rolle als gewissenhafter Arbeitgeber auf diese Weise gerecht werden können und wir keinen Mitarbeiter zurücklassen müssen. Jetzt geht es darum, den Blick nach vorne zu richten und die gesamte Nussbaum-Gruppe in eine gute Zukunft zu führen.“

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