Angedacht
Dankbarkeit ist eine Lebenseinstellung
„Wie sagst du, wenn die Tante dir etwas schenkt?“ Natürlich ist es gut, wenn wir Dankbarkeit lernen. Aber Dressur oder auch die Einhaltung von gesellschaftlichen Regeln ist zu wenig.
Es geht um eine Lebenseinstellung. In unserem Leben begegnet uns viel Gutes durch das, was einfach da ist, durch Ereignisse und vor allem durch Menschen. Wer das alles nicht als selbstverständlich, sondern als ein Geschenk begreift, der wird zufrieden und glücklich werden. Ein Mensch, der so lebt, ist dankbar gegenüber dem Leben, gegenüber Gott und gegenüber seinen Mitmenschen.
Der Kabarettist Dieter Nuhr hat zum Jahreswechsel 2016/17 seinen Zuhörern gesagt: „Ich wünsche Ihnen Dankbarkeit und Demut. Das erhöht die Lebensqualität und nicht mehr Geld oder neuere Mode.“ Eckart von Hirschhausen drückt es ähnlich aus: „Eines der gesündesten Gefühle ist die Dankbarkeit. Wer das trainiert, hat mehr vom Leben.“
Die Christen haben sich von Anfang an jedem Sonntag zu einem Gottesdienst versammelt, den sie Eucharistie nannten. Das heißt Danksagung. Sie hielten an dieser Feier trotz kaiserlichen Verbots und Todesandrohung fest. Wir haben ein Gerichtsprotokoll aus dem Jahr 304, in dem ein verurteilter Christ sagt: „Ohne diese Feier des Herrenmahles, der Eucharistie, können wir nicht leben.“
Ich wünsche uns allen zum Erntedankfest eine solche Haltung der Dankbarkeit, die uns zu einem glücklichen und zufriedenen Leben hilft.
Bernhard Pfaff
Pfarrer i.R.
Renchen
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