80 Nistkästen, ein Kunstprojekt
Schüler gestalten bunte Vogelhäuser
Kehl (st). Ein Kunstprojekt aus 80 bunten Nistkästen an einem Pappelstumpf ist im Rheinvorland enthüllt worden.
Natur trifft Kunst
„Fünf! Vier! Drei! Zwei! Eins!“, lauthals zählen Schüler im Rheinvorland am Wasserband herunter, während Kevin Lösch, Fachagrarwirt für Baumpflege, an dem haushohen Pappelstumpf die letzte Schraube löst. Dann fällt die schwere, blickdichte schwarze Plane zu Boden und enthüllt den bunt gestalteten Baumstamm.
Rund 80 Vogelhäuschen in unterschiedlichen Farben und Formen hängen an dem mächtigen Ufergehölz. Die Schüler der Albert-Schweitzer-Schule, der Söllingschule und der Grundschule aus Auenheim jubeln begeistert und stürmen auf den Baum zu. Neugierig inspizieren sie die Pappel, auf der Suche nach jenem Nistkasten, den sie gestaltet haben.
Zehn schulen und eine Jugendeinrichtung
Zehn Schulen und Jugendeinrichtungen hatten sich an dem von Umweltpädagogin Insa Espig erdachten Kunstprojekt „Natur trifft Kunst“ beteiligt. Unter Anleitung der Lehrkräfte und der Jugendsozialarbeitenden konnten die Heranwachsenden Nistkästen zusammenbauen und bemalen. Rund 200 Vogelhäuschen sind dabei entstanden. Knapp die Hälfte hängt nun im Rheinvorland.
Den Schülern, die ihre bunt bemalten Vogelbehausungen nicht am Baum entdeckten, versicherte Umweltpädagogin Insa Espig: „Die übrigen Nistkästen werden im Sommer im Rheinvorland aufgehängt.“ Dann finden Höhlen- und Nischenbrüter wie Meisen oder Rotkehlchen einen bedarfsgerechten Unterschlupf, in dem sie ihre Nester bauen und ihren Nachwuchs großziehen können. Das farbenfrohe Kunstprojekt macht nicht nur bei den Schülern sowie dessen Lehrkräfte Eindruck: Auch Passantinnen und Passanten, die während der Enthüllung im Rheinvorland spazieren, bleiben kurz stehen und finden lobende Worte. „Ich bin froh, dass uns das Projekt so gut gelungen ist“, resümiert Umweltpädagogin Insa Espig.
„Natur trifft Kunst“ ist ein gemeinsames Projekt der Stadtverwaltung, Kehler Schulen und Jugendeinrichtungen, mit dem Ziel, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass bereits kleinere Verbesserungen wie ein Nistkasten am Balkon oder im Garten ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit und zur Biotopvernetzung sind. Ob groß oder klein, schmal oder breit – unterschiedliche Vogelarten bevorzugen verschiedene Behausungen. Je abwechslungsreicher die Nistkästensorten sind, desto stärker kann die Artenvielfalt unter den gefiederten Bewohnerinnen und Bewohnern gefördert werden.
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