Eschensterben im Kehler Wald
Naturverjüngung zeigt Erfolg
Kehl (st). Es sind positive Bilder, die Kehls Oberbürgermeister Toni Vetrano und Guido Karsten, Leiter des Bereichs Liegenschaften bei der Stadt, bei einer Waldbegehung mit Förster Markus Gutmann zu Gesicht bekommen. Vom Eschentriebsterben sind zwar immer noch viele Bäume betroffen, trotzdem ist der Wald dicht und grün. Vor allem im Korker Wald zeigt die Naturverjüngung, also die natürliche Reproduktion eines Baumes oder eines ganzen Bestandes, Erfolge.
Bei der Begehung begutachtete OB Vetrano vor allem die kranken Eschen, die im gesamten Waldgebiet zu finden sind. Markus Gutmann erklärte das bundesweit auftretende Eschensterben so: „Die Triebe werden von einem Pilz befallen, dann bildet sich Wurzelfäule. Durch diese verliert der Baum seine Stabilität und fällt um.“ Wenn die Wurzelfäule etwas langsamer fortschreite, der Baum jedoch stark geschwächt sei, habe der Eschenbastkäfer unter der Rinde ideale Lebensbedingungen. Dieser locke dann Spechte an, die die Baumrinde abschlügen.
In einem reich strukturierten Mischwald nimmt der Spaziergänger das Eschentriebsterben im Sommer kaum wahr: Viele Sträucher, Jungbäume und andere Baumarten sorgen für ein sattes Grün; nur die Eschen besitzen wenige Blätter. Je nach Bodenbeschaffenheit und Waldzusammensetzung sind im schlimmsten Fall nahezu alle Eschen befallen. Auf den nassen Standorten in der Nähe des Eichenkönigs im Korker Wald ist das Eschentriebsterben besonders weit vorangeschritten. Auch über 100-jährige Eschen sterben dort langsam ab und fallen allmählich zu Boden.
Mit seinen Mitarbeitern hat der Förster daher die betroffenen Stellen in unterschiedliche Kategorien eingeteilt – je nach der Stärke des Befalls. Danach wird festgelegt, welche Aktionen dort notwendig sind. Während bei manchen Flächen neue Bäume gepflanzt werden müssen, reicht anderswo eine Naturverjüngung aus. Dabei werden einzelne Bäume und Sträucher gefällt sowie Begleitflora, wie beispielsweise Brombeeren, entfernt. So sollen Lichtverhältnisse geschaffen werden, durch die neue Bäume, insbesondere Eichen, besser heranwachsen können. Die Naturverjüngung hat Förster Markus Gutmann bereits vor rund zehn Jahren begonnen, als die ersten Anzeichen des Eschentriebsterbens aufgetreten sind – und seither stetig ausgeweitet.
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