Umzug aufs ehemalige Oase-Areal
Kita Zollburg hat Kartons gepackt
Kehl Die beiden Jungs Kevin und Luca hieven eine Mikrowelle aus der Küche in einen Umzugskarton. Ganz vorsichtig lassen sie das Küchengerät in den Karton gleiten. Direkt daneben packen Yasmin und Emma Karotten, Eier und Zitronen in einen weiteren Umzugskarton. Die Mikrowelle ist aus Holz und auch bei den Lebensmitteln handelt es sich um Spielmaterial, die die vier Kita-Kindern für den bevorstehenden Umzug der Kita Zollburg in die neuen Räumlichkeiten auf dem ehemaligen Oase-Areal verstauen.
Große Vorfreude
„Die Vorfreude unter den Kindern ist groß“, berichtet Gabi Schellbach, Leiterin der Kindertageseinrichtung. Als am Montag und Dienstag, 23. und 24. Oktober, das Umzugsunternehmen mit einem Lastwagen auf den Sundheimer Festplatz rollt, verfolgen die Jungen und Mädchen das mit großen Augen. Einige der Heranwachsenden lassen es sich auch nicht nehmen und werden zu kleinen Umzugshelfer, indem sie selbst Spielsachen in den Lastwagen stellen. Und auch wo die Spielzeuge in den neuen Räumlichkeiten an der Kanzmattstraße hinkommen sollen, konnten die Kinder bei einem Besuch zum Teil bereits klären.
Nach den Herbstferien, am Dienstag, 7. November, beginnt der Kita-Alltag an der neuen Adresse. Bis dahin sollen über die Ferientage die verbliebenen Umzugsarbeiten erledigt werden. Zum Abschied aus den bisherigen Kita-Räumen feiern Kinder und pädagogisches Fachpersonal am Freitag vor Ferienbeginn in der Sporthalle mit Luftballons, Musik, Tanz und Pizza.
Im Januar 2021 ist die Kita Zollburg inmitten der Corona-Pandemie auf dem Sundheimer Festplatz eröffnet worden. Zu Beginn konnte lediglich eine Notbetreuung angeboten werden, inzwischen betreut das pädagogische Fachpersonal 50 Kinder im Alter über drei Jahren sowie zehn Krippenkinder. „Nach drei Jahren freuen wir uns, aus den Containern auszuziehen“, sagt Gabi Schellbach. Sie betont allerdings: „Wir haben uns hier auch wohlgefühlt.“
Auf dem ehemaligen Oase-Areal bezieht die Kita einen sogenannten Verbindungsbau im Erdgeschoss zweier Wohngebäude und verfügt dort über rund 900 Quadratmeter, die sich die Kindertageseinrichtung mit einer Dependance des Schulkindergartens Offenburg teilt. Sieben Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen oder erhöhtem Förderbedarf werden in dem Kindergarten in Trägerschaft der Reha-Südwest Südbaden betreut.
„Wir wollen an der Kanzmattstraße ein offenes Haus schaffen“, sagt Gabi Schellbach. „Alle Kinder dürfen in alle Räume.“ In der Containeranlage auf dem Festplatz gibt es bereits einen Bereich, der sich Marktplatz nennt, und an dem Kinder aus dem Krippen- wie dem Regelbereich regelmäßig zusammentreffen. An der neuen Adresse soll der Marktplatz fortgeführt werden und auch von Kindern aus dem Schulkindergarten genutzt werden können. „Es ist phänomenal, dass wir den Schulkindergarten in der Kita Zollburg haben“, freut sich auch Michaela Könner, Fachkoordinatorin für Bildung und Betreuung von Kindern: „Hier wird Inklusion gelebt.“
Beispiel: Oberländerstraße
Eine Kombination aus Kindertageseinrichtung und Wohnbebauung ist in Kehl nichts Neues. 2016 bezog der Kindergarten Elisabeth parterre die Räumlichkeiten eines Wohngebäudes an der Oberländerstraße. Zuvor standen an dieser Stelle das ehemalige Gasthaus „Löwen“ sowie der Eiskeller. Nachdem ein Investor die beiden Grundstücke aufkaufte, um dort eine Wohnbebauung zu realisieren, trat die Stadt an diesen mit der Idee heran, eine Kindertageseinrichtung im Erdgeschoss des Neubaus unterzubringen. Der Kindergarten Elisabeth war zu diesem Zeitpunkt sanierungsbedürftig. Der Investor zeigte sich einverstanden und so entstand erstmals in Kehl ein Neubaukomplex mit 26 Wohneinheiten und einer Kita.
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