Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit
Kernstadtfriedhof wird neu gestaltet
Kehl (st). Aufgeschüttete Erdhügel, Schaufeln und Bagger – Ruhe und Besinnlichkeit werden auf dem Friedhof in der Kernstadt derzeit durch eine Baustellenatmosphäre etwas beeinträchtigt. Dafür gibt es einen guten Grund: Das Friedhofsareal wird auf ökologische und nachhaltige Weise umgestaltet.
Thuja-Hecken entfernt
Insgesamt 650 Meter Thuja-Hecken durchzogen bis vor Kurzem noch vor allem den südlichen Teil des Friedhofsgeländes und waren im Bereich der Aussegnungshalle zu finden. „Wegen der monokulturellen Bepflanzung und ungünstiger klimatischer Einflüsse wie Hitze und Trockenheit waren mehr als 90 Prozent der Thuja-Hecken krank oder abgestorben“, sagt Frank Wagner, Leiter des Bereichs Grünflächen beim städtischen Betriebshof. Sie mussten entfernt werden. Künftig wird es auf dem Areal grünen und blühen, denn die Mitarbeitenden des Betriebshof ersetzen die biologisch nicht besonders wertvollen Thuja-Hecken durch bunte Blumenwiesen, Staudenbeete und Kletterpflanzen. Die sind nicht nur für Vögel und Insekten weitaus wertvoller: Zum einen sind die ausgesäten Blumen und Staudenmischungen mehrjährig. Dadurch sparen sich die Mitarbeitenden des Betriebshofes Pflegeaufwand, da die Pflanzen nicht halbjährlich ersetzt werden müssen. Zum anderen kann durch die Aussaat relativ anspruchsloser Pflanzensorten Düngemittel eingespart werden.
Aufenthaltsqualität
Der Verzicht auf Thujen hat zudem einen positiven Einfluss auf die Barrierefreiheit des Friedhofsgeländes. Die Heckenlandschaft war teils unübersichtlich angeordnet und abgestorbenen Pflanzenteile haben ganze Wegstücke bedeckt. Die Wege und Pfade auf dem Areal werden nun freigeräumt und anschließend geebnet, um die Sicherheit für Friedhofsbesucher zu erhöhen. Um die Aufenthaltsqualität auf dem Friedhof zu erhöhen wurden außerdem Linden-, Kastanien- und Blauglockenbäume gepflanzt, die den Angehörigen und Besuchern an heißen Tagen Schatten spenden sollen.
Nicht nur die Bepflanzung, sondern auch die Bestattungskultur befindet sich im Wandel. „Die Nachfrage nach gärtnergepflegten Grabfeldern steigt stetig,“ sagt Frank Wagner. Bereits seit einigen Jahren können auf dem Friedhof solche Grabflächen erworben werden – mit dem Vorteil, dass sich die Angehörigen nicht selber um die Bepflanzung kümmern müssen. Eine Erweiterung der Flächen ist bereits geplant.
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