Kehler Alt-OB tritt aus der SPD aus
Günther Petry verlässt auch den Kreistag

Günther Petry, der ehemalige Oberbürgermeister von Kehl, ist aus der SPD ausgetreten. | Foto: gro
  • Günther Petry, der ehemalige Oberbürgermeister von Kehl, ist aus der SPD ausgetreten.
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Kehl (gro). Der Kehler Alt-OB Günther Petry sorgt für einen Paukenschlag: Er teilte am 6. März dem Landesvorstand der SPD schriftlich mit, dass er nach fast 40 Jahren aus der Partei austrete. Petry war seit 1979 SPD-Mitglied. "Damals war Willy Brandt Parteivorsitzender und das Grundsatzprogramm der SPD war das Godesberger Programm", so Günther Petry in seinem Schreiben. Seitdem habe sich die Partei zu einer "neoliberal angepassten, unkritischen Partei entwickelt, die keine Vorstellungen über ihre Klientel hat".

"Die Zahl der Mitglieder, es waren einmal mehr als eine Million, und die Zahl der Wählerinnen und Wähler der SPD sprechen eine deutliche Sprache", findet das ehemalige Kehler Stadtoberhaupt. Seit der Abwahl von Gerhard Schröder setze die Parteiführung auf ein sehr entschlossenes "Weiter so" beziehungsweise "Opposition ist Mist" mit der Folge, dass die SPD durch ihre langjährige Mitwirkung an der Regierung mit verantwortlich für die Situation in Deutschland sei, findet Petry und nennt unter anderem die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich.

Dass die derzeitige Parteiführung sehr entschlossen den Wiedereintritt in die Große Koalition durchgesetzt habe, hält Petry für falsch und betont: "Sas wird weiter in den Abgrund führen. Einen Neuanfang sehe ich nicht, schon gar keinen, der wieder zu den Wurzeln der Sozialdemokratie führt", schreibt Petry an den Landesvorstand. "Da gehört die SPD nämlich eigentlich hin."

Dabei zieht Günther Petry aus seinem sofortigen Parteiaustritt auch persönliche Konsequenzen: Er teilte dem Landrat des Ortenaukreises mit, dass er aus dem Kreistag, in den er über die SPD-Liste gewählt wurde, ausscheiden werde.

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